Virtuell
Nubbelverbrennung
Am Veilchendienstag wird in Köln der Nubbel verbrannt. Der Nubbel - eine Strohpuppe - muss als Sündenbock für alle während der Karnevalszeit begangenen Verfehlungen herhalten. Durch seine Verbrennung trägt man symbolisch die Schandtaten der letzten Wochen sowie den Karneval zu Grabe, so der Volksglaube.
In Coronazeiten findet die Nubbelverbrennung nur virtuell statt!
An einem "normalen" Veilchendienstag treffen sich abends vor vielen Kölner Kneipen die Jecken und lassen sich von ihren Verfehlungen während des Karnevals lossprechen. Das geschieht durch die Verbrennung des Nubbels, der für alle Sünden an den jecken Tagen büßen muss. Nun aber, in der Coronapandemie, fällt auch diese Tradition aus - ein Treffen Hunderte Jecken vor Kneipen ist nicht möglich.
Virtuelle Nubbelverbrennung
Doch halt: Nubbelverbrennung ist dennoch.Und zwar in virtueller Form. Ein digitaler Nubbel wird entzündet, die Flammen lodern digital, die Sünden der Jecken werden digital vergeben. Unter anderem lädt die Karnevalsgesellschaft Kölner Narren-Zunft zur "etwas anderen Nubbelverbrennung" ein. Um 21 Uhr beginnt die Zeremonie, die "Pastörchen" JP Weber leitet.
Die Wirte jener Kneipen, die sonst an der Zülpicher Straße Kölns größte Nubbelverbrennung abhalten, gehen auf Facebook ebenfalls den digitalen Weg und sagen: "Dä Nubbel brennt virtuell". Auch dort wird um 21 Uhr das Feuer entfacht.
Was es mit dem Nubbel auf sich hat
Der Nubbel - eine Strohpuppe - muss als Sündenbock für alle während der Karnevalszeit begangenen Verfehlungen herhalten. Durch seine Verbrennung am Veilchendienstag trägt man symbolisch die Schandtaten der vergangenen Wochen sowie den Karneval zu Grabe, so der Volksglaube. Mit der Verbrennung des Nubbels gegen Mitternacht endet das karnevalistische Treiben bis zur Eröffnung der kommenden Session. (Foto: Wolfgang Heisel)
(zuletzt aktualisiert: 9. Februar 2021 - 12:12 Uhr)