Alles zum Kölner Geisterzug

Teilnehmer des Kölner Geisterzuges
Foto: IMAGO/NurPhoto

Der Geisterzug – alternativer Umzug und politische Demonstration in einem – führt zu Beginn des Straßenkarnevals durch die nächtlichen Straßen Kölns. Bei Anbruch der Dunkelheit werden vor dem Straßenkarneval am Samstag, den 3. Februar 2024, Bützjer von Hexen, Vampiren und Gespenstern verteilt.

Blutunterlaufene Augen, fahle Gesichter, Krallen statt Fingernägel: Finstere Kreaturen wandeln im Geisterzug durchs dunkle Köln. Dabei ziehen die Jecken am Samstag vor dem Start des Straßenkarnevals auf einer jährlich wechselnden Zugstrecke durch die Kölner Innenstadt oder die Stadtteile. In der Session 2024 sind die Geister im rechtsrheinischen Buchheim und Mülheim unterwegs. Verkleidet sind sie so düster wie zu Halloween – nur eben mit karnevalistischer Note, zum Beispiel als Zombie mit Pappnase.

Jedes Jahr ein politisches Motto

Am Geisterzug kann jeder spontan und ohne Anmeldung als Geist oder dunkle Gestalt teilnehmen. Der Zug steht jedes Jahr unter einem Motto, welches meiste von aktuellen politischen Ereignissen inspiriert ist. „Mer klävve am Levve – Jeister trecke för Hück un Morje“ („Wir kleben am Leben – Geister für Heute und Morgen)“ ist das der aktuellen Session. Der Zugweg ist so gewählt, dass er an Orten vorbeiführt, die mit dem jeweiligen Motto Verbindung stehen. Deswegen ist der Weg des Geisterzuges in jedem Jahr ein anderer. Außerdem ist er bewusst so gelegt, dass Fahrzeuge nicht teilnehmen können.

Musik gibt es im Geisterzug nur handgemacht, ohne Boomboxen oder Verstärker. Für die musikalische Unterstützung sorgen Musiker und Trommel- oder Sambagruppen; oder die Teilnehmer stimmen einfach selbst Karnevals- oder Politlieder an. Eine vorherige Anmeldung für die Teilnahme am Geisterzug ist, wie bei Demonstrationen üblich, nicht nötig. Und noch etwas: Wer Wurfmaterial wie Kamelle oder Strüßjer erwartet, der wird enttäuscht sein, denn so etwas gibt es nicht!

Der Geisterzug auf einen Blick

Wann
3. Februar 2024, Samstag vor Karneval
Aufstellung
gegen 18 Uhr, Wichheimer Straße, Höhe der Haltestelle
Abmarsch
19 Uhr
Zugweg 
Wichheimer Straße, Wuppertaler Straße, Johanniterstraße, Herler Straße, Alte Wipperfürther Straße, Frankfurter Straße, Bahnhof Mülheim, Montanusstraße, Mündelstraße, Eulenbergstraße, Wiener Platz (dort Ende und Auflösung)

Zugstrecke des Geisterzuges

Wie der Geisterzug entstand

Der Geisterzug in seiner heutigen Form hat seinen Ursprung im Jahre 1991, als wegen des zweiten Golfkriegs im Irak der Kölner Rosenmontagszug ausfiel: Es sollte auf der üblichen Strecke des Rosenmontagszugs eine Anti-Golfkriegs-Demonstration stattfinden. Letztlich gingen Anti-Kriegsdemonstranten und Karnevalisten gemeinsam durch die Kölner Innenstadt. Der Geisterzug war geboren.

Mehr Information zum Geisterzug unter www.geisterzug.de