An Weiberfastnacht

Historisches Spiel von Jan un Griet

Historisches Spiel von Jan und Griet
Archivfoto: Frank Metzemacher/Lichtreim

Das Historische Spiel von Jan und Griet an Weiberfastnacht ist feste Tradition der Kölner Südstadt und wird am Chlodwigplatz aufgeführt. Es geht um: Liebe, Hochmut, arm und reich – und spätes Erwachen.

Programm und Zugstrecke 2024

2024 spielen Rüdiger und Silvia Prätzsch das historische Paar. Die Aufstellung zum Spiel erfolgt von 12:00 Uhr bis 13:00 Uhr in der Alteburger Straße, Nähe Chlodwigplatz. Das Spiel um die Legende von Jan und Griet beginnt um ca. 13:45 Uhr. Nach dem Spiel ziehen alle Gruppen parallel zur Severinstraße durch die Kölner Innenstadt zum Altermarkt hin, wo die Spitze des Zuges etwa gegen 16:00 Uhr eintrifft.

Datum
08.02.2024 (Weiberfastnacht)
Beginn
13:45 Uhr Chlodwiglatz
Ende
Alter Markt
Zugweg
Chlodwigplatz, Severinstrasse, Löwengasse, Weberstrasse, Follerstrasse, Mathiasstrasse, Mühlenbach, Hohe Pforte, Cäcilienstrasse, An Sankt Agatha, Schildergasse, Gürzenichstrasse, Obenmarspforten, Marsplatz, Seidenmacherinnengässchen, Unter Käster, Alter Markt
Teilnehmer
5.000 insgesamt
(Stand: 2023)

Die Legende von Jan und Griet

Der Knecht Jan vom Kümpchenshof wirbt um die Liebe der Marktfrau Griet. Diese verschmäht seine Liebe, da er ihr nicht fein genug ist. Daraufhin zieht Jan in den 30-jährigen Krieg und kommt nach Jahren als berühmter Feldherr und General Jan von Werth wieder. Griet bereut es, Jan damals abgewiesen zu haben und spricht die historischen Worte: „Jan, wer et hätt jewoss!“ (hochdeutsch: Jan, wer das gewusst hätte). Aber Jan lehnt sie mit den Worten: „Griet, wer et hätt jedonn!“ (hochdeutsch: Griet, wer es getan hat) ab.

Nach Jan von Werth ist eine bekannte Kölner Karnevalsgesellschaft benannt: die „Reiterkorps Jan von Werth von 1925 e.V.“ Sie organisiert das jährliche Historienspiel Jan un Griet unter der Severinstorburg am Chlodwigplatz.

Während Johann von Werth (kurz: Jan von Werth, geboren 1591 in Büttgen bei Kaarst) tatsächlich gelebt hat, ist Griet dagegen wohl eine Erfindung. Die Legende von der hochnäsigen Magd, die ihn in jungen Jahren verschmähte und es später bereute ist erstmals 1837 schriftlich bezeugt. Der legendäre Wortwechsel beim Wiedersehen – er: „Griet, wer et hätt jedonn!“, sie: „Jan, wer et hätt jewoss!“ – ist zwar nicht ganz so poetisch ausladend wie die Dialoge zwischen den ebenfalls erfundenen Romeo und Julia, aber eben von kölscher Knappheit und Klarheit. (Text: Jürgen Schön, Fotografie Joachim Rieger)