Karnevalisten feiern Konrad Adenauers 150. Geburtstag

Cäcilia Wolkenburg und KGMV zeigen „E Levve för Kölle“

Alt-OB Konrad Adenauer schwebt über Bonns Ex-OB Jürgen Nimptsch und Kölns Noch-OB Henriette Reker
Foto: IMAGO / Horst Galuschka

Grüngürtel, Universität, Musikhochschule, Messe, die Ansiedlung von Ford, die Sportanlagen in Müngersdorf, zwei Rheinbrücken, Flughafen, Autobahn, Hafen – Köln hat seinem Oberbürgermeister Konrad Adenauer (geboren am 5. Januar 1876) eine Menge zu verdanken. Mehr als nur ein Grund, dass die Bühnenspielgemeinschaft „Cäcilia Wolkenburg“ und der Kölner Männergesangverein KMGV in ihrem jährlichen Karnevalsdivertissementchen den Politiker zu seinem 150. Geburtstag eine Lobeshymne mit dem Titel „E Levve för Kölle“ singen und tanzen. Im Beisein von Noch-OB Henriette Reker gab es jetzt einen kleinen Vorgeschmack.

Premiere ist am 18. Januar, bis zum 17. Februar wird das Stück 28 Mal über die Bühne des Staatenhaus gezeigt. 111 Mitwirkende werden sie füllen – Schauspieler, Sänger, Tänzer, alle ehrenamtlich. Das Bühnenbild wird dabei ständig zwischen Herde und Himmel wechseln. Auf der Erde kommentiert Adenauer sein Schaffen als Ratsmitglied und Bürgermeister zwischen den Jahren 1910 und 1930 kommentieren. Im Himmel nimmt er sich vor allem sein Wirken als erster Bundeskanzler vor.

Bonns Ex-SPD-OB spielt den CDU-Politiker im Himmel

Letztere Rolle übernimmt Jürgen Nimptsch, 2009 bis 2015 SPD-Oberbürgermeister von Bonn. Er hat auch das Drehbuch geschrieben. „Es war mir eine Herzensangelegenheit“, sagte er. Besonders fasziniert habe ihn, wie ernst Adenauer seine Aufgabe genommen und dabei nie seinen kölschen Humor, seine Schlagfertigkeit verloren habe. Schließlich sei die Lage damals ernster gewesen als heute: Inflation, Hungersnot, Kriegsende, Besatzung, Revolution, die Auseinandersetzung mit Preußen, Aufkommen der NSDAP.

Besucht wird der CDU-Politiker zur Geburtstagsfeier im Himmel unter anderem von John F. Kennedy, Charles de Gaulle, Nikita Chrutschow, Aristoteles Onassis, Queen Elizabeth II. und Marilyn Monroe. Kommentieren wird er auch die Politik seiner Nachfahren im Amt. Details dazu: Stillschweigen. Nur so viel der Erfinder des Adenauerbrots wird auch hier erfinderisch. Und gründet den Verein WIBIOF – „Wie baue ich Opern fertig“. Seine Hauptsorge aber wird der Wiedergutmachung an seinen beiden Ehefrauen sein, die er als Politiker vernachlässigt hat.

Für Henriette Reker ist es eine Selbstverständlichkeit, sich „E Levve för Kölle“ anzusehen. Der Besuch des Divertissementchens gehöre traditionell in ihren Kalender. Nicht nur wegen der schönen Männerbeine, die dort traditionell zum Revuetanz geschwungen werden. (JS)

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