In weniger als zwei Wochen dreht Köln wieder voll auf: Am übernächsten Dienstag, dem „Elften im Elften“, wird die Karnevalssession 2024/2025 eröffnet. Das Ordnungsamt der Stadt, Polizei und Feuerwehr stellten jetzt ihr Konzept vor, dass allen Jecken – ob aus Köln oder von weither angereist – ein problemloses Feiern ermöglichen soll. Die Stadt tritt dabei als „fiktiver Veranstalter“ auf.
Im Mittelpunkt stehen vor allem Kwartier Latäng, Altstadt, die Ringe, Schaafenstraße, Südstadt und die Domumgebung. „Auch wenn in den sozialen Medien wieder für dieses Ereignis als Party-Hotspot geworben wird, gehen wir von weniger Feiernden als im Vorjahr aus“, so Ordnungsamtsleiter Ralph Mayer. Diese Einschätzung hat Auswirkungen. So wird in diesem Jahr ein kleinerer Teil der Uniwiese abgedeckt, um dort bei Überfüllung der Zülpicher Straße eine Ausweichfläche zu bieten. Großzügiger durch Zäune geschützt werden auch das Gelände rund um den Aachener Weiher und der Hiroshima-Nagasaki Park.
Zwei Zugänge zum Belgischen Viertel
Auf der Uniwiese wird es keinen Ausschank und keine Musik geben. Und wer mit seinem eigenen Musikmacher kommt, muss mit einem Platzverweis rechnen. Für das Belgische Viertel gibt es nur zwei Eingänge: An der Zülpicher Straße in Höhe der Uni-Mensa und an der Ecke Roonstraße/Beethovenstraße. Ausgänge für Feiernde gibt es am Hohenstaufenring, am Zülpicher Platz, der Luxemburger und der Bachemer Straße. Zum Feier freigegeben ist nur das Karree zwischen Roonstraße, Meister-Gerhard-Straße, Moselstraße und Luxemburger Straße.
Gesperrt und nur für Anwohner zugänglich bleiben Heinsbergstraße und die nördliche Hochstadenstraße. Die Anwohner und Gewerbetreibenden wurden im Vorfeld von den Ordnungsmaßnahmen informiert.
Allein Im Kwartier Latäng stellt die Stadt 480 mobile Toiletten und Urinale auf, im gesamten Stadtgebiet sind es 750. Auch das etwas weniger als im Vorjahr. 450 Mitarbeiter des Ordnungsamtes werden für Sicherheit und Ordnung sorgen. Unterstützt werden sie unter anderem an den Einlasskontrollen von 1.200 Mitarbeitern privater Ordnungsdienste.
Jugendamt im Einsatz
Ein Schwerpunkt wird wieder der Jugendschutz sein. Schon im Vorfeld gab es 230 Testkäufe, um den verbotenen Kauf von Alkohol, Lachgas und Tabakwaren an Minderjährige zu kontrollieren. Bei 60 Prozent davon wurden Verstöße gegen das Jugendschutzgesetz festgestellt. Ralph Mayer appelliert an die Eltern, auf den Alkoholkonsum ihrer Kinder zu achten. Das Jugendamt ist mit 40 Mitarbeitern im Einsatz, darunter 14 Streetworker. Sie suchen – wie auch die Polizei – das aufklärende Gespräch. Im Kwartier Latäng gibt es von 9 bis 23 Uhr eine zentrale Anlaufstelle für minderjährige Feiernde.
Einsatzteams von Edelgard sind im Bereich Zülpicher Straße, Alter Markt und Ringe unterwegs, um Opfern von sexualisierter Gewalt zu helfen. Anlaufstellen dafür gibt es im Jugendbüro am Heumarkt, im Ordnungsamt-Container auf dem Rathenauplatz und in der SKF-Zentrale am Mauritiussteinweg. Telefonisch steht Edelgard am 11.11. von 10 bis 1 Uhr unter 0221/221-27777 zur Hilfe bereit. Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ ist rund um die Uhr unter 116 016 erreichbar, die Beratung ist mit Hilfe von Dolmetscherinnen in 18 Sprachen möglich.
Die Feuerwehr richtet ein medizinisches Notfallversorgungszentrum ein. Sie wird in ihrer Arbeit von Ehrenamtlern unterstützt, zusammen werden es über 1.000 Kräfte sein. Für die Polizei nannte der leitende Polizeidirektor Martin Lotz keine Zahlen, es sollen aber weniger als die 1.400 Beamte vom Vorjahr sein. Christian Miller von der Kölner Berufsfeuerwehr appellierte an alle Narren, alle Helfer zu respektieren und sie nicht bei ihrem Einsatz zu behindern.
Wie schon seit über 10 Jahren gilt auch diesmal wieder ein Glasverbote: Im Kwartier Latäng und der Altstadt von 8 Uhr bis zum Folgetag um 8 Uhr, rund um den Aachener Weiher von 8 bis 2 Uhr. Für die Südstadt appelliert man für einen freiwilligen Glasverzicht. (JS)