Das designierte Kölner Dreigestirn der Session 2026 steht jetzt fest: Prinz Niklas I., Bauer Clemens und Jungfrau Aenne regieren in der kommenden Session über die kölschen Jecken. Niklas Jüngling, Clemens von Blanckart und Stefan Blatt sind Mitglieder der Prinzen-Garde Köln 1906 e.V. und haben schon jetzt ein klares Ziel vor Augen.
Von Tobias Gonscherowski
„Unsere Mission ist es, gemeinsam mit allen Menschen auf, neben und hinter der Bühne zu feiern“, erklärt der designierte Prinz Karneval. „Gerade in den heutigen Zeiten ist es wichtig, kleine Momente des Glücks zu feiern, und dabei wollen wir allen Jecken helfen.“ Dabei wollen sie sich auch für mehr Anerkennung für das Ehrenamt einsetzen und dessen Bedeutung betonen. Denn fast jeder fünfte Kölner engagiert sich ehrenamtlich.
„Ich freue mich sehr auf die jecke Zeit, dieses junge Dreigestirn ist genau das Richtige. Alle drei haben das Herz am rechten Fleck und wissen, was ehrenamtliches Engagement heißt“, erklärt Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees Kölner Karneval. Die Session 2026 steht ganz im Zeichen des Ehrenamtes: Das Motto „ALAAF – Mer dun et för Kölle“ rückt die Menschen in den Fokus, die sich für Köln einsetzen und da sind, wenn staatliche Stellen und kommerzielle Anbieter nicht präsent sind. Ob im Karneval oder im Krankenhaus, bei der Kölner Tafel oder im Tierheim: Unzählige Jecke engagieren sich freiwillig für andere und leisten unverzichtbare Arbeit.
Bevor das kommende Dreigestirn den Zuschlag bekam, musste es mehrere Auswahlrunden überstehen und sich gegen die Konkurrenz durchsetzen. „Ihr Konzept und ihre Herzlichkeit haben uns überzeugt, ihre akribische Vorbereitung, ihr Improvisationstalent und Flexibilität und auch ihr tiefes Verständnis für den Karneval“, listete Christoph Kuckelkorn die vielen Vorzüge des kommenden Dreigestirns auf.
Prinz Niklas I.
Die akribische Vorbereitung kommt nicht von ungefähr. Denn für Prinz Niklas I. stand schon als Teenager fest, dass er sich einmal den Wunsch, Prinz Karneval zu werden, verwirklichen würde. Bereits mit 16 Jahren legte er sein erstes Sparkonto mit dem Titel „Prinz“ an. Niklas Jüngling ist seit 2016 Mitglied des Fußkorps der Prinzen-Garde und zuständig für die Moderation der Party-Reihe „Prinzenschwof“ in der Wolkenburg.
Heute ist er als Leiter einer Vertriebsserviceeinheit bei einem Kölner Versicherungsunternehmen tätig. Seine Freizeit verbringt der Lindenthaler am liebsten in Bewegung, egal ob Tennis, Spinning oder Ski – und gerne mit Freunden und seiner Lebensgefährtin Katrin. Mit „großer Freude und Demut“ blickt der 32-Jährige auf die kommende Session.
Sein Wunsch, Karnevalsprinz zu werden, war so ausgeprägt, dass er schon vor fünf Jahren Ausschau nach geeigneten Mitstreitern suchte und auf einer Herrensitzung im Jahr 2020 in Clemens von Blanckart auch den passenden Bauern fand.
Bauer Clemens
Der designierte Bauer Clemens wohnt mit seiner Frau, seiner Tochter und seiner Dackeldame Sissi in Junkersdorf. Der Wahlkölner ist seit 2016 Teil der Prinzen-Garde und gehört zum Corps à la Suite, für das er das ganze Jahr als Standartenträger aktiv ist, so etwa bei Beerdigungen ehemaliger Mitglieder. Außerdem ist er im Redaktionsteam der „Depesche“, dem Vereinsmagazin der Prinzen-Garde Köln. Seine Freizeit verbringt der 41-Jährige mit Freunden und der Familie, gerne daheim, aber auch unterwegs. Er ist zudem ein großer Freund guter Küche.
Er schreibt dem Bauern die Attribute „wehrhaft und stark“ zu und will der Ruhepol des Dreigestirns werden und mit seinem „Beschützerinstinkt“ das Team zusammenhalten. „Und außerdem hat der Bauer das schönste Ornat des Dreigestirns“, lacht Bauer Clemens.
Jungfrau Aenne
Jungfrau Aenne stieß als Dritte im Bundes zum Team dazu. Stefan „Aenne“ Blatt ist verheiratet, Vater zweier Töchter und fest verankert im Kölner Norden. Bei der Prinzen-Garde ist der 40-Jährige seit 2012 im Fußkorps und dort seit 2022 Kassierer. Neben dem weiß-roten Traditionskorps engagiert er sich in seinem Veedel Rheinkassel aktiv für den Fastelovend. Er ist ein leidenschaftlicher Griller und genießt gemeinsame Campingurlaube mit seiner Familie.
Seiner vor drei Jahren verstorbenen Oma Aenne zu Ehren hat er sich als Rufnamen „Aenne“ gewählt. Sie war eine echt kölsche Frohnatur und brachte nicht nur die Familie zusammen, sondern die künftige Jungfrau auch zum karnevalistischen Brauchtum. Er möchte sich als hervorragende Tänzerin präsentieren.
Passend zum Motto fand die Pressekonferenz zur Vorstellung des Dreigestirns bei der Freiwilligen Feuerwehr in Brück statt. Die Wache liegt im Herzen des kölschen Veedels auf der Schäl Sick und feierte in diesem Jahr ihr 120-jähriges Bestehen. Das Ehrenamt ist hier Ehrensache: Die Löschgruppe Brück besteht zu 100 Prozent aus ehrenamtlichen Feuerwehrfrauen und -männern, die im vergangenen Jahr über 80 Einsätzen gerufen wurden. Neben den 42 Mitgliedern in der Einsatzabteilung hat die Löschgruppe auch eine aktive Jugendfeuerwehr mit 18 Kindern und Jugendlichen.
Übrigens: Die Freiwillige Feuerwehr und die Berufsfeuerwehr bilden gemeinsam die Kölner Feuerwehr. Mit mehr als 800 Einsatzkräften ist die Freiwillige Feuerwehr ein zentrales Element der Kölner Gefahrenabwehr. Sie setzt sich aus 28 Einheiten und 25 Jugendgruppen zusammen. Weitere Infos unter www.stadt-koeln.de/politik-und-verwaltung/feuerwehr.