Erstmals in der Verleihung des Kölner Theaterpreises gab es einen Zirkuspreis. Verliehen wurden die Auszeichnungen im Mediapark im Komed-Saal der SK Stiftung Kultur.
Seit 1990 wird in Köln die beste Inszenierung der freien Theaterszene mit dem Kölner Theaterpreis ausgezeichnet. Im Laufe der Jahre kamen weitere Kategorien hinzu. 2025 gab es wieder eine Premiere: Zum ersten Mal gab es einen Zirkuspreis. Verliehen wurden die Auszeichnungen – zusammen 47.500 Euro Preisgeld – im Mediapark im Komed-Saal der SK Stiftung Kultur.
Irene Schwarz vom NN-Theater und Franziska Ferrari führten souverän durch die zweistündige Veranstaltung und hielten für jeden Kategorie-Gewinner eine Flasche Schampus bereit. Für musikalische Begleitung sorgte das Duo „Toi et Moi“.
Über 100 Produktionen haben sich die Jurys in der laufenden Spielzeit angesehen. Ihre Entscheidung wird nach Oscar-Manier verkündet: Mit den Worten „Und der Gewinner ist…“ wird ein Briefumschlag geöffnet und das Ergebnis verlesen. Während dies in jeder Kategorie eine Überraschung ist, steht der Ehrentheaterpreis schon lange vorher fest. Geehrt wird damit die Lebensleistung von Persönlichkeiten, die sich um die Kölner Theaterszene verdient gemacht haben.
NetCologne-Geschäftsführer überreicht Preisgeld
Gestiftet wird die Auszeichnung von NetCologne. Geschäftsführer Timo von Lepel überreichte das Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro an Christos Nicopoulos. Der langjährige Chef des Horizont-Theaters habe dieses nicht nur vor dem Aus gerettet, sondern „mit Engagement, Menschlichkeit und künstlerischer Vision das Theater zu einem lebendigen, sozialen Ort gemacht, der Menschen verbindet und Gemeinschaft stiftet: Eine wichtige Facette im Kölner Kulturleben“, so in der Begründung der Jury, die sich aus ehemaligen Ehrenpreisträgern zusammensetzt.
Bestes Theaterstück war „35 Tonnen“, in dem das Nö-Theater vom Kampf der Polizei und des Zolls gegen den internationalen Drogenschmuggel erzählt. Das Team konnte sich über 10.000 Euro freuen, gestiftet vom Kulturamt der Stadt Köln und der Sparkasse KölnBonn. Überraschend die Entscheidung für das beste politische Theater: Hier teilten sich erstmals zwei Produktionen den „Kurt-Hackenberg-Preis“ in Höhe von 5.000 Euro, gestiftet vom Verein der Freien Volksbühne. Die Auszeichnung ging an „Jeder stirbt für sich allein“, eine Produktion von The Beautiful Minds mit dem Orangerie-Theater und an „Making The Story“, eine Zusammenarbeit von Futur 3 mit dem Schauspiel Köln und Freihandelszone.
Interesse der Jurys galt Darstellern
Bestes Jugendtheater war „Random“, eine Produktion des Klüngelpütz-Theaters, dafür gab’s 5.000 Euro von der GAG. Über 10.000 Euro, gestiftet von der KunstSalon-Stiftung, konnte sich die TanzFaktur Köln mit ihrer Produktion „Langes Wochenende“ freuen. Das Interesse der Jurys galt aber auch den einzelnen Darstellern. Beste Darstellerin war diesmal Franziska Ferrari (7.000 Euro von der Sparkasse KölnBonn). Beste Nachwuchsdarstellerin war Paula Götz, die nicht nur den 2.500 Euro wertvollen „Puck“ – gestiftet von der Theatergemeinde Köln – erhielt, sondern als einzige auch eine kleine, extra für diesen Anlass geschaffene Plastik erhielt. Vor ihr erhielten unter anderem Annette Frier und Moritz Heidelbach diese Auszeichnung.
Schließlich der Neuling unter den Preisen: Gestiftet wurde er von Atemzug e.V. und der KunstSalon Stiftung in Höhe von 5.000 Euro. Er ging an „Inside Jungling – ein Experiment mit Keulen und Kamera“, ein Produktion von Hippana.Maleta mit der Kölner Studiobühne und T-Werk Potsdam. „Ein faszinierendes Kunstwerk von großer Kraft und poetischer Tiefe – zeitgenössischer Zirkus in seiner reinsten Form: mutig, klar und bewegend“, so die Jury. Viele der ausgezeichneten und nominierten Produktionen sind auch weiter zu sehen. (JS)