Zwei Monate nach vollbrachter Tat hat das Neusser Jugendgericht den 17-jährigen Schläger Ibrahim P. zu zwei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Im Dezember hatte er gemeinsam mit einem Komplizen am Friesenplatz einen Kölner brutal zusammengeschlagen und anschließend ausgeraubt.
Am Dienstag stand der Täter Ibrahim P. in Neuss vor dem Jugendgericht.
Der Richter sah es als erwiesen an, dass P. Jonas L. geschlagen hatte.
Nun muss er für zwei Jahre und drei Monate in Haft. Die Strafe wurde
nicht zur Bewährung ausgesetzt.
Folgendes hatte sich im Dezember zugetragen: Als der 20-jährige Kölner Jonas L. an der U-Bahn-Haltestelle Friesenplatz auf seine Bahn wartete, sprachen ihn Ibrahim P. und ein Komplize unter einem belanglosen Vorwand an. Nach einem kurzen Wortwechsel gaben sie vor, Polizisten zu sein und forderten ihr späteres Opfer auf, sich auszuweisen.
Als die zwei Täter bemerkten, dass sie mit ihrer Masche nicht weiterkamen, schlugen sie dem Kölner unvermittelt mehrfach ins Gesicht. Zeitgleich gelang es einem von ihnen, dem Opfer die Geldbörse aus der Hosentasche zu ziehen. Ein Zeuge, der das Geschehen vom gegenüberliegenden Bahnsteig aus beobachtet hatte forderte die Schläger auf, ihr Opfer in Ruhe zu lassen. Daraufhin flüchteten die Räuber mit ihrer Beute. Das Opfer wurde anschließend mit einem Bruch der Kieferhöhle in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht.
Ibrahim P. stand für zwei Taten vor Gericht. Bereits 20 Tage nach seinem Überfall auf Jonas L. überfiel er an Heiligabend zwei Jugendliche am Wiener Platz in Mülheim.