„Pigalle, so heißt die große Mausefalle mitten in Paris" - so sang es 1961 Bill Ramsey. Auch Köln hatte mal eine "Mausefalle" - aber was war hier damit gemeint?
Die "Mausefalle" oder auf kölsch "Muusfall" war Kölns erste Eisenbahnbrücke, die direkte Vorgängerin der Hohenzollernbrücke. Ihren Spitznamen hatte die Brücke von ihrer Gitterstruktur, zudem konnte man die Brücke an beiden Enden - wie eine Mausefalle - verschließen.
Übrigens: Zum Zeitpunkt ihres Baus (1855-1859) war die offiziell "Dombrücke" genannte Brücke die erste feste Rheinquerung zwischen Basel und den Niederlanden seit Jahrhunderten. Seit dem Mittelalter hatte es in Köln nur Schiffs- oder Pontonbrücken gegeben. Bahnreisende mussten in Köln den Zug verlassen, mit der Fähre übersetzen und auf der anderen Rheinseite den nächsten Zug besteigen; auch alle Waren mussten zwei Mal umgeladen werden. Daher entschloss sich die Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft schließlich zum Bau der Brücke, die Stadt Köln beteiligte sich, um auch eine Straßenverbindung ins Rechtsrheinische zu schaffen.
Nach rund 50 Jahren war die Brücke nicht mehr in der Lage, den stetig wachsenden Bahnverkehr zu verkraften, an gleicher Stelle wurde die heutige Hohenzollernbrücke gebaut, die 1911 eröffnet wurde. (Foto: Public Domain via Wikimedia)