Eier gibt es in allen deutschen Städten, was zum Teufel aber ist wohl das „Kölner Ei“? Ein erster Hinweis: Es macht viele Kölner ein klein wenig glücklicher - oder zumindest entspannter.
Kann man das „Kölner Ei“ essen? Ist es vielleicht ein Gebäude? Eine Skulptur? Nein, alles falsch. Es ist eine Meisterleistung der Kölner Bahn-Geschichte - auch wenn´s kaum jemand kennt. Das "Kölner Ei" ist ein Schienendämpfer und sorgt dafür, dass Anwohner über oder neben Bahn-Strecken weder Vibrationen spüren noch unerträglichem Lärm ausgesetzt sind.
Und das das geht so: Eine Konstruktion mit Metallteilen, die durch Gummi miteinander verbunden sind, wird zwischen Bahnschienen und Untergrund befestigt - Vibrationen und Schall werden abgefangen. Auf leisen, oder zumindest leiseren Sohlen schleichen Züge so über die Gleise. Da das Ganze Ei-förmig ist, nannte man die Erfindung „Kölner Ei“. Nicht nur Anwohner freuen sich darüber, auch für Gebäude ist so ein Schalldämpfer äußerst angenehm.
Entwickelt hat es Hermann Ortwein, 1978 wurde es von seiner damaligen Arbeitgeber "Clouth Gummiwerke" zum Patent angemeldet. Das erste Ei dämpfte den Streckenabschnitt zwischen Ebertplatz und Lohsestrasse.
Mittlerweile soll der Schienendämpfer in Köln mehr als 14.000 Mal verbaut sein. 2013 auch unter dem Kölner Dom, nachdem die Nachricht um die Welt ging, die Linie 5 ließe den Dom erzittern. Weil es so gut funktioniert, wird das Kölner Ei mittlerweile sogar international in große Städte exportiert - eine Erfolgsgeschichte Kölner Erfindungsgeistes. (Foto: imago/biky)