Rolf Sachs: "typisch deutsch?"

Was ist typisch deutsch? Ist es die Liebe zum Gartenzwerg, zur Gemütlichkeit und zum Bier? Faustisches Streben und melancholischer "Weltschmerz"? Oder sind es doch die preußischen Tugenden von Ordnungsliebe, Pünktlichkeit und Pflichtbewusstsein, die das Uhrwerk einer ganzen Nation bis heute justieren?

Wahrlich. Das Wesen der deutschen Identität scheint schwer in Worte zu fassen zu sein. In der Ausstellung „typisch deutsch?“ versucht sich der in der Schweiz geborene und in London lebende Künstler und Designer Rolf Sachs mit Objekten und Installationen trotzdem an einer Eingrenzung.

Erfrischende Perspektive auf den "Deutschen Michel"

So verkörpert ihm ein aus Anthrazitkohle gemeißelter Gartenzwerg in Bergmannskluft die Tugend "Fleiß", ein aus Bronze gegossener vier Meter hoher Bücherturm das Kulturerbe und ein überdimensioniertes Messing-Lot die "Genauigkeit". Diese drei exklusiv für die Ausstellung geschaffenen Exponate machen schon deutlich, auf welch breitgefächerte, subtil humoristische Weise sich Rolf Sachs den "typisch deutschen" Eigenarten angenähert hat.

So nimmt Rolf Sachs die Deutschen aufs Korn:

Klischees und Besonderheiten werden vom Staub befreit, auf ihren wahren Kern hin abgeklopft und bei Lichte betrachtet - der Besucher aber in jedem Falle zum Nachdenken angeregt über das, was vielleicht auch seine persönliche Mentalität ausmacht oder vielleicht seit jeher unbemerkt beeinflusst hat. Noch bis zum 20. April wartet im Museum für Angewandte Kunst diese erfrischende Perspektive auf den "Deutschen Michel" aus dem Spannungsfeld der Geschwister Kunst und Design.

Mehr Informationen unter: rolfsachs.com

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