Vielfältiges Programm

Das ist Kölns Konzept für die Fußball-EM 2024

B.U. EM-Botschafter Toni Schumacher, Inklusionsberater Manuel Beck, Koelncongress-Geschäftsführer Ralf Nüsser, Sportdezernent Robert Voigtsberger und EM-Beauftragter Sven Stolz (v.l.)
Foto: Tobias Gonscherowski

Public Viewing am Tanzbrunnen, eine Fanzone am Heumarkt, ein Fan Camp im Jugendpark, zahlreiche begleitende Events, ein besonderer Service für behinderte Menschen, Gratis-Sonnencreme und sogar eine eigene kostenlose Rheinfähre: Die Stadt Köln hat sich kreativ gezeigt und sich viel einfallen lassen, um im Sommer ein Fußballturnier „Von allen für alle“ zu organisieren.

Von Tobias Gonscherowski

Köln ist bereit für die UEFA EURO 2024. Vom 14. Juni bis 14. Juli 2024 wird die Stadt Köln als „Host City“ hunderttausende Fußballfans und Gäste aus ganz Europa im Rahmen der EM mit einem vielfältigen Programm herzlich willkommen heißen.

Das Konzept der Stadt Köln steht. Es wurde anlässlich des dritten und letzten Arbeitsbesuches der UEFA offiziell an den europäischen Fußballverband übergeben. Nun wurde es, in Anwesenheit von Kölns EM-Botschafter Toni Schumacher, federführend von Robert Voigtsberger, Kölns Beigeordneter für Bildung, Jugend und Sport, und Sven Stolz, EM-Beauftragter der Stadt Köln, vorgestellt.

Kölsches Lebensgefühl zeigen

„Wir wollen bei der EM das kölsche Lebensgefühl und die Weltoffenheit unserer Stadt zeigen und alle Menschen mitnehmen“, sagte Robert Voigtsberger. „Köln ist eine idealer Host City. Sie hat eine perfekte geografische Lage, sie hat sich als gute Gastgeberin bewährt und verfügt über viel Erfahrung bei der Ausrichtung von Großereignissen. Wir werden unseren Gästen das Gefühl vermitteln, dass sie bei uns jederzeit willkommen und in einer ganz besonderen Stadt zu Besuch sind.“

Viele Kölner Institutionen machen mit

Für die EM wurde ein Konzept entwickelt, das auf vier Säulen basiert: Gastfreundschaft, Nachhaltigkeit, Inklusion und Partizipation. Bunt, weltoffen und vielfältig will man sich präsentieren und die Gastfreundschaft mit Leben füllen. Dafür konnten viele Kölner Institutionen gewonnen werden. Der Kölner Karneval macht mit, der FC, das Hänneschen-Theater und viele Kölner Künstler und Musiker.

Beim Thema Nachhaltigkeit liegt der Fokus auf der Förderung von Amateur- und Breitensport. Umwelt- und klimafreundlich soll es zugehen dank Ökostrom in der Fanzone und kostenlosen Trinkwasserstationen. Der ÖPNV soll einfach und kostengünstig sein. Köln setzt auf ein Konzept der kurzen Wege. Deshalb finden alle Veranstaltungen zentrumsnah statt.

Inklusion und Partizipation

Die Inklusion soll durch zahlreiche Angebote für behinderte Menschen und durch die Einbindung eingeschränkter Menschen in das Hostteam erreicht werden. Außerdem wird es Turniere inklusiver Mannschaften geben. Beim Public Viewing am Tanzbrunnen werden die Partien und das Spielgeschehen vor der Leinwand für Fans mit Einschränkungen in Gebärdensprache und als Blindenreportage geschildert.

Wichtig ist auch der Punkt Partizipation. „Wir wollen die lokale Bevölkerung einbinden und auch ganz viele Kölner Künstler und Institutionen“, sagt Robert Voigtsberger. Dann hätte man Partizipation doch besser gleich mit „y“ geschrieben, also Partyzipation, lacht Toni Schumacher. Der Kölner EM-Botschafter hat sich vorgenommen, derjenige Botschafter einer Host City zu werden, der die meisten Termine wahrnimmt.

Viele Events in Köln

Die ersten hat der „Tünn“ direkt notieren können, denn einige Events stehen bereits fest. Nicht nur die fünf EM-Partien, die im RheinEnergieStadion ausgetragen werden: Ungarn-Schweiz (15.6.), Schottland-Schweiz (19.6.), Belgien-Rumänien (22.6.), England-Slowenien (25.6.) sowie ein Achtelfinale (30.6.). Den Kölsch-schottischen Liederabend am 18.6. im Tanzbrunnen will sich der Europameister von 1980 auf keinen Fall entgehen lassen.

Weiter im Programm steht die „Football Experience“ mit Spielen von Inklusionsmannschaften (22.6.) oder das Treffen der „Komiker-Nationalteams“ von Deutschland und England am 24.6. unter dem Motto „Kick Comedy“. Beim Public Viewing der deutschen Spiele (14.6., 19.6., 23.6. und der K.o.-Runde) auf drei Leinwänden werden am Tanzbrunnen bis 12.500 Besucher erwartet. In der Fan Zone am Heumarkt können bis zu 7.500 Fans alle Spiele verfolgen.

Hunderttausende Besucher erwartet

Die Stadt Köln rechnet insgesamt mit hunderttausenden auswärtigen Besuchern. Die Hotels seien im EM-Zeitraum bereits zu nahezu 90 Prozent ausgebucht. Zusätzlich wird im Jugendpark vom 12.6. bis 2.7. ein Fancamp mit 2.500 Übernachtungsmöglichkeiten für 35 Euro pro Tag errichtet.

Die Fähre „Strolch“, die kostenlos genutzt werden kann, schippert in enger Taktung über den Rhein. Eine Fan Embassy am Roncalli-Platz wird als Anlaufstelle eingerichtet, sechs über die Innenstadt verteilte Info- und Service Points sollen den Fans bei der Orientierung helfen.

„Wir wollen ein unbeschwertes, friedvolles Fußballfest feiern, ein Sommermärchen 2.0,“, sagt Sven Stolz, EM-Beauftragter der Stadt Köln, abschließend.

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