schließen ×
Wir gestalten unseren Webauftritt neu. Diese Seite wird noch überarbeitet.
  • Home
  • Stadtplan
  • Branchen
  • KoelnMail
  • Newsletter
koeln.de

20. September 2013 bis 09. Februar 2014

Geheimnisse der Maler. Köln im Mittelalter

Termin: 20. September 2013 bis 09. Februar 2014
Tickets: ab 12 Euro (ermäßigt: ab 8 Euro)
Ort: Wallraf-Richartz-Museum - Fondation Corboud (WRM)

Sie ist eine der belebtesten Straßen Köln. Wo sich heute Geschäft an Geschäft reiht, lebten und arbeiteten im Mittelalter die Maler. Damals nannte man sie Schilderer, weil es ihr ursprünglich Aufgabe war, die Schutzschilder der Ritter mit Wappen zu bemalen. Im Namen Schildergasse lebt diese Tradition fort. Doch sonst weiß man recht wenig von ihnen. Eine wunderbare Ausstellung im Wallraf-Richartz-Museum lüftete jetzt einige ihrer Geheimnisse.

Der Ausstellung „Geheimnisse der Maler – Köln im Mittelalter“ ging eine vierjährigen Forschungsarbeit voraus, wesentlich finanziert vom Bundesbildungsministerium. Kunsthistoriker, Restauratoren und Naturwissenschaftler und nahmen 30 Werke aus den Jahren 1380 bis 1450 genauer unter die Lupe. Neben Kölnern waren auch Experten der Münchener Staatsgalerie beteiligt, die ebenfalls eine große Sammlung Kölner Maler dieser Zeit besitzt.

Wenig weiß man über die Technik der Kölner Meister. Dabei galten sie als die besten ihrer Zunft nördlich der Alpen. Und sie schmückten schon lange nicht mehr nur die Schilder der Krieger. Sie bemalten Möbel und Wände und schufen Buchillustrationen. Vor allem aber: Sie malten Altäre, Andachtsbilder und andere religiöse Kunst.

 

Dabei verstanden sie sich nicht als Künstler, sondern als Handwerker. Sie signierten ihre Werke. Es sind auch – anders als aus der gleichen Zeit in Italien – keine kunsttheoretischen Schriften überliefert, keine Verträge. Selbst über Stefan Lochner, den bekanntesten von ihnen, weiß man eher durch Zufall etwas, nämlich durch eine Erwähnung von Albrecht Dürer. Zahlreiche neue Erkenntnisse brachte das Forschungsprojekt.

Durch Röntgen- und Infrarotaufnahmen fand man heraus, dass viele Bilder dem Zeitgeschmack entsprechend übermalt wurden. Stilvergleiche ergaben, dass es wohl nur drei große Werkstätten mit festangestellten Arbeitern. Dazu eine große Anzahl freier Spezialisten, die nach Auftragslage angestellt wurden. Eine durchaus moderne Wirtschaftsform.

Schablonen für schnellere Produktion

Um der großen Nachfrage schnell gerecht zu werden, arbeiteten die Maler mit Schablonen: So ähneln sich die Gesichtsprofile auf einem Bild vom Massaker an der Heiligen Ursula und ihren Jungfrauen auffällig. Kinder können das „Malen mit Schablonen“ in der Ausstellung nachvollziehen. Und die vielen kleinen, liebevollen Details, die Lochners bekannte „Muttergottes im Rosengarten“ zieren, wurden wohl mit Hilfe einer Vergrößerungsbrille gemalt, sind die Experten überzeugt.

Viele Bilder konnten neu datiert und Künstlern bzw. Werkstätten zugeschrieben werden. So konnte ein vier Meter langes Leinwandbild – es schildert comicartig die Leidensgeschichte Jesu – als eine Verhüllung des Domhochaltars identifiziert werden, die 1750 letztmals erwähnt werden. Zwei Altarflügel, die im frühen 19. Jahrhundert getrennt wurden – einer kam nach München, der andere blieb in Kölb – wurden erstmals wieder zusammengeführt.

Sehr anschaulich werden die Arbeiten des Vergolders und des Tischlers vorgeführt, der die Bretter für die Tafeln zusammensetzten, auf denen dann die Bilder entstanden. Nicht zuletzt wird ein Atelier rekonstruiert mitsamt dem Tisch, auf dem die „Meister der Tafelbilder“ in Handarbeit Mineralien zu Pigmenten für ihre Farben zermahlten. Sehr anschaulich auch die Einblicke in den Einsatz modernster Technik bei der Untersuchung der Kunstwerke. (js)

Geheimnisse der Maler – Köln im Mittelalter“ – bis 9.2.2014, Wallraf-Richartz-Museum, Obermarspforte, Di-Fr 10-18 Uhr, Do 10-22 Uhr (außer an Feiertagen), Sa und So 11 bis 18 Uhr, Katalog 24,90 Euro

Mehr zum Wallraf-Richartz-Museum

(zuletzt aktualisiert: 11. Februar 2014 - 11:01 Uhr)

Weitere aktuelle Ausstellungen in Köln

Ramses.jpg
Ab dem 13. Juli 2024 könnt ihr die einzigartige Ausstellung "Ramses & das Gold der Pharaonen" für eine begrenzte Zeit im ODYSSEUM in Köln bewundern.  mehr
MAKK_imago0079469497h.jpg
Historie trifft Moderne

Perfect Match im MAKK Köln

Die aktuelle Ausstellung "Perfect Match" erkundet das Konzept der Kunstkammer, indem sie ausgewählte Objekte des MAKK und der Privatsammlung von Thomas Olbricht miteinander kombiniert.   mehr
Monet.jpg
Mit seiner großen Ausstellung „1863 • PARIS • 1874: Revolution in der Kunst - Vom Salon zum Impressionismus" zeichnet das Wallraf-Richartz-Museum den spannenden Weg der französischen Malerei nach und präsentiert ein faszinierendes Panorama an Künstlern, Stilrichtungen, Gattungen und Motiven.  mehr
banksy_AdobeStock_573688697_Editorial_Use_Only.jpg
Willkommen zur faszinierenden Welt des mysteriösen Street-Art-Künstlers Banksy. Die Erfolgsausstellung „The Mystery of Banksy – A Genius Mind“ zeigt mehr als 150 Werke des gefeierten Street-Art-Superstars.  mehr
museum_ostasiatische_1200_.jpg
Das Museum für Ostasiatische Kunst zeigt bis zum 7. April 2024 Arbeiten der zeitgenössischen koreanisch-spanischen Künstlerin Helena Parada Kim.  mehr
HP_565.jpg
Ab 8. Dezember im ODYSSEUM

Harry Potter: Visions of Magic

Harry Potter: Visions of Magic, das revolutionäre Multimedia-Kunstwerk, feiert am 8. Dezember Weltpremiere im ODYSSEUM in Köln. Erlebt auf mehr als 3.000 Quadratmetern die geheimnisvollsten Orte der Wizarding World™.   mehr