Essen, trinken, schlafen unter einem Dach im ehemaligen Versicherungsgebäude: Das Hotel "25hours - The Circle" hat den Gerling-Rundbau bezogen. Mit ein bisschen Retro, ein bisschen Kosmos sowie mit Bar und Restaurant.
Ist das nicht was Feines, hoch über Köln mit einem Hemingway in der Hand in den Sonnenuntegang zu schauen ? Oder bei Hummus, Shawarma und Hamshuka über die Dächer der Stadt zum Dom zu blicken? Und dann nur wenige Meter zu gehen oder mit dem Aufzug zu fahren, um ins Bett zu fallen? Das kann man jetzt haben, und sogar alles unter einem Dach, beziehungsweise unter einer Dachterasse: im neuen Kölner Hotel "25hours - The Circle".
Seit Ende Juli befindet sich das Hotel der eher ungewöhnlichen Art im Gebäude der ehemaligen Verwaltung des Gerling-Versicherungskonzens im nach diesem benannten "Gerling-Quartier". Dort, wo früher fleißige Mitarbeiter Versicherungsscheine tippten, schlafen heute Hotelgäste. Und in der achten Etage - diese wurde dem Rundbau von Anfang der 1960er Jahre aufgesetzt - befindet sich die Monkey-Bar und das Restaurant Neni, welches sich mediterran-orientalischer Küche widmet. Beide mit Außenterasse.
Bildergalerie: Hotel "25hours - The Circle" in Köln
Das Hotel
Das "25hours - The Circle" ist das neunte Hotel der "25hours Hotel Company" in Deutschland. Weitere Dependancen gibt es in Berlin, Hamburg (drei Hotels), Düsseldorf, Frankfurt (zwei Hotels) und München. Der Namenszusatz "The Circle" ergab sich allein aus der Architektur des fast kreisrunden Baus. Das Haus hat 207 Zimmer in drei Kategorien. Eine Übernachtung im Doppelzimmer der sogenannten "M-Kategorie" kostet 120 Euro, für ein Doppelzimmer der höherwertigen "L-Kategorie" sind 160 Euro fällig. Wer sich den Luxus der "XL-Kategorie" und mehr Platz sowie Komfort leisten möchte, der bezahlt für das Doppelzimmer 180 Euro.
Hotelaufenthalt in Köln buchen
Bevor man im Aufzug, der ein bisschen an das Holodeck auf der USS Enterprise (NCC-1701-D) erinnert, Richtung Zimmer fährt, hat man zunächst die riesige Empfangshalle durchquert. Eine Mischung aus Moderne und alter Versicherung kombiniert mit etwas Spacigem lässt staunen. Der Counter fürs Einchecken ist linker Hand platziert, mittig befindet sich der kreisrunde frühere Gerling-Empfangstresen. Der Blick schweift über David-Bowie-Devotionalien, Fahrräder, Comics bis hin zu einer Kaffebar und öffentlichem Bereich mit vielen Sitzgelegenheit.
Die Zimmer selbst wirken klar und aufgeräumt, aber keineswegs langweilig. Dafür sind dann doch zuviel der kleinen, auffällig unauffälligen Blickfänger untergebracht. Die Doppelbetten sind bequem; lediglich ein Hocker für die schnelle Kleiderablage ist für zwei Personen allerdings etwas wenig. Praktisch: das WC ist von Dusche und Waschbecken getrennt. Diese beiden sind ins Zimmer integriert, können durch einen Vorhang als Sichtschutz "abgetrennt werden". Allerdings muss man als Langschläfer damit rechnen, von der plätschernden Dusche des Frühaufstehers aus dem Schlaf gerissen zu werden. Interessant ist der Hauch Industriedesign: der Blick nach oben offenbart Beton und Versorgungsstränge fast wie im Rohbauzustand.
Das Restaurant
Das Restaurant Neni - benannt nach Nuriel, Elior, Nadiv und Ila, den vier Söhnen der Betreiberin Haya Molcho - ist mit "25hours" eine "intensive Bindung" eingegangen. An jedem der Hotelstandorte ist das Restaurant fester Bestandteil des Hauses. Die Küche des Neni ist auf Speisen des östlichen Mittelmeeres ausgerichtet - mal mediterran, mal orientalisch, hin und wieder versehen mit einem Hauch Asien.
Israel, Libanon, Türkei - wer die Speisen dieser Länder mag, wird die Speisen im Neni mögen. Hummus landet auf dem Teller, Babaganoush, dazu Lammköfte oder Dorade. Und es schmeckt originär und gut. In Sachen Weißwein stehen deutsche Weinregionen im Fokus, bei den Roten geht es durch Europa. Dass aus Israel, aus Galiläa, auch gute Weine kommen, lässt sich ebenso feststellen. Bei warmer Witterung lädt die Dachterrasse zum Essen und zum Schauen in die Ferne ein. Oder auf einen Blick hin zum Kölner Dom.
Mehr tolle Restaurants und Lokale in Köln
Die Bar
Mit der Monkey-Bar verhält es sich wie mit dem Neni: wo "25hours" draufsteht, da ist Monkey-Bar drin - na ja, zumindest in Berlin und jetzt halt auch in Köln. In der Domstadt hat man allerdings nicht nur Domblick so wie im Restaurant, man kann sich seinen Mai-Tai in der achten Etage sogar mit Sicht auf den Colonius shaken lassen. Sowohl die Monkey-Bar als auch das Restaurant Neni stehen jedem offen, der Durst oder Hunger hat - für den Besuch muss niemand Gast des Hotels sein.
Barkeeper Maurice Melches hat die Standarddrinks und Cocktails zwar stets parat, mixt dem Gast hier am Rhein jedoch gerne auch einen "Dä-Aap-Nägroni": In diesem ist dann Sinner Strength (ein Gin von Sünner), Ehrenfelder Tropfen (Kräuterschnaps aus dem Haus Scholzen) sowie Campari und Wermut drin. Und wenn es draußen kühl oder gar kalt wird, dann geht hoch über Köln auch schon mal der Kamin an, wenn man sich den kölschen Cocktails widmet. (Fotos: Helmut Löwe)
