Nach vier Wochen Umbauarbeiten ist es geschafft: Aus dem "Joode Lade" ist nun ein neuer Laden geworden, er hat ein anderes Gesicht bekommen und erstrahlt in neuem Glanz. Damit wird die Kölschkneipe von Wirt Danijar Joo frei nach dem fast gleichnamigen Hit der Höhner zum Wohnzimmer des Kwartier Latäng.
Von Tobias Gonscherowski
"Dat es ne jode Lade he", sangen einst die Höhner. Diesem Anspruch will Joo weiterhin gerecht werden. Schon seit vier Jahren führt der 28 Jahre alte Student (Sozialwissenschaften und Geografie auf Lehramt) die Eckkneipe in der Lindenstraße. Nun wurde es Zeit für ein paar Veränderungen der früher unter "Em Telefönche" bekannten Kneipe. Die Außenfassade und das Joode-Lade-Werbeschild sind neu. Das Innere des Ladens wurde im Retro-Design umgesetzt. Die neue und individuelle Tapete zeugt den Kölsch-Brauprozess.
Die Einrichtung wurde ergänzt durch kölsche Motive. Neben historischen Bildern vom 1. FC Köln, von kölschen Helden sowie Wahrzeichen der Stadt gibt es zahlreiche historische Accessoires und Bierplakate. Ein neues Lichtkonzept soll unter anderem Wild-Sprüherei zukünftig verhindern. Spezielle Sitzbänke hat Kim Becker gebaut, Studentin für Akademie für Handwerksdesign in Aachen. Die Mischung ist gelungen.
Bildergalerie: Joode Lade, Eckkneipe auf der Lindenstraße
Fassbrauseautomat und Dartscheibe
Der neue Look der 50 Quadratmeter großen Kneipe mit rund 40 Sitzplätzen innen und im Sommer 20 Plätzen außen überzeugt, die Liebe zu Kleinigkeiten lässt den Besucher immer wieder neue Details entdecken. Man stößt auf einen Fassbrauseautomaten, eine Dartscheibe oder das legendäre Telefönche. Der ursprüngliche Charakter des Joode Lade ist trotz vieler Umbauten erhalten geblieben, allerdings kommt die Kneipe nun zeitgemäßer daher, findet der Chef.
"Erfolgreiche Gastronomie zeichnet sich durch einen Mix aus Gemütlichkeit und Event aus", meint Joo. "Wir wollen das Veedel-Wohnzimmer mit spannenden Veranstaltungen sein." Dazu gehören Konzerte mit lokalen Bands und Dj-Events, Kneipenquiz, Live-Übertragungen der Spiele des 1. FC Köln selbstverständlich auch. "Bei uns kann sich jeder als DJ online bewerben. Einfach eine Playlist mitschicken, dann gucken wir uns das an, ob es passt", sagt der Wirt. Veranstaltungen zum Bier wie ein Zappes-Diplom oder Beer-Tasting gehören ebenfalls zum Fahrplan.
"Hausgemachter Mexikaner"
Und was steht auf der Karte? Gaffel Kölsch gibt es, das 0,2-Liter-Glas kostet 1,70 Euro. Fassbrause, Schnäpse, Pils von Becks und Weizen von Schneider sind ebenfalls zu haben. Beliebt ist laut Joo der "hausgemachte Mexikaner": eine scharfe Mischung aus Tomate mit Korn plus besonderer Zutaten nach einem Geheimrezept der Kneipe. "Ich hoffe, dass der Joode Lade nun noch mehr als Treffpunkt für die Menschen im Veedel sowie für beste Kölschkultur wahrgenommen wird", sagt Voo. Sein Studium will er wirklich noch beenden; im kommenden Semester hat er seine Bachelorarbeit ins Auge gefasst.(Foto: Tobias Gonscherowski)