Manche Parkhäuser sind fast zu schade, um dort einfach sein Auto abzustellen. Wer sich zum Beispiel dem Kaufhof-Parkhaus von einer Nebenstraße über den Treppenaufgang nähert, wird außer mit einem Einblick in die Architektur, auch mit einem fantastischen Panoramablick über die Stadt belohnt.

Dieser Artikel ist ein Auszug aus dem Buch "111 Kölner Orte, die man gesehen haben muss" von Bernd Imgrund und Britta Schmitz (Fotos).
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Parkhäuser gelten gemeinhin als reine Funktionsbauten. Dass auch sie architektonisch interessant sein können, beweist der 1950er-Jahre- Bau an der Cäcilienstraße. Das Kaufhof-Parkhaus sollte man auf keinen Fall von innen, von den Verkaufsräumen aus, betreten. Wer einigermaßen fit auf den Beinen ist, entere es stattdessen über die kleine Straße An St. Agatha und folge dem Schild "Aufgang Parkhaus", denn hier zeigt sich das Gebäude in seiner ganzen Schönheit.
Wer den Kopf in den Nacken legt, dem bietet sich zunächst einmal die grandiose Aussicht auf die himmelstürmende, lichtdurchflutete Kuppel. Die kreisrunden Aussparungen dort oben erinnern an einen Sternenhimmel. Sodann streift der Blick an den Wänden entlang, wo sich die An- und Abfahrtsrampen als regelmäßige Serpentinen in die Höhe schrauben.
Spektakuläres Panorama
Genau unter der Kuppel schließlich wächst auch das zylindrische, komplett verglaste Treppenhaus aus dem Boden. Über 125 Stufen gelangt man direkt unter das Dach. Ein kleiner Schwenk nach rechts führt sodann auf Deck 6, das höchste, im Freien liegende Stockwerk des Parkhauses. Tagsüber herrscht hier kaum Betrieb, die weite Asphaltebene scheint ganz dem Ausflügler zu gehören. Aber Beschaulichkeit will sich in solch einem urbanen Ambiente natürlich nicht einstellen, dafür ist auch das Panorama hier viel zu spektakulär.
Nach Osten die Kranhäuser, die Rheinbrücken und der KölnTriangle, gen Norden die ganze Breitseite des Doms. Im Westen wiederum lohnt sich ein Blick auf das Weltstadthaus des Renzo Piano, das von hier oben gar nichts mehr von einem Ei hat, sondern sich wie ein riesiger Pottwal über 130 Meter zieht. Die Antoniterkirche wirkt daneben wie eine kleine, alte Sardelle. Ganz neue Eindrücke bekommt man zudem von der Schildergasse, auf die man steil herunterschaut. Römerstatuen über den Dächern der Einkaufsmeile? – Hier sieht man sie zum ersten Mal.
111 Kölner Orte, die man gesehn haben muss - das Beste aus Band 1 und 2
Dieser Artikel ist ein Auszug aus dem Buch "111 Kölner Orte, die man gesehen haben muss - Band 2" von Bernd Imgrund und (Fotos). Dieses Buch jetzt bestellen. Hier geht es zum Writer's Blog von Bernd Imgrund.