Wenn das mal kein jecker Kölner Kracher zu Karneval ist: Im Jahr 2023 startet der Rosenmontagszug erstmals rechtsrheinisch und führt über die Deutzer Brücke. Zugleiter Holger Kirsch ist restlos begeistert.
Von Helmut Löwe
Zugleiter Holger Kirsch blickt mit großem Lächeln und gleichzeitig sehnsüchtig von der Aussichtsplattform des Köln-Triangle auf die tief unter ihm liegende Deutzer Brücke. Es scheint, als könne er es kaum erwarten, dass endlich Kölner Rosenmontag im Jahr 2023 ist. Denn dann kommt es zu einer ganz besonderen und jecken Premiere: erstmals in der Geschichte des organisierten Kölner Karnevals startet der Rosenmontagszug auf der rechten Rheinseite. Er überquert den Strom auf der Deutzer Brücke und endet dort, wo er in den vergangenen Jahren startete: an der Severinstorburg.
"Alle meine Freunde wussten, wie sehr ich für diese Idee brenne", versichert Kirsch. Er, der selbst auf der rechten Rheinseite im Stadtteil Rath/Heumar lebt, wirkt sehr zufrieden, dass die lange gehegte Überlegung, den Rosenmontagszug den Rhein überqueren zu lassen, nun Realität wird. Und das auch noch ausgerechnet im Jahr 2023, wenn das Festkomitee des Kölner Karnevals von 1823 e.V. seinen 200. Geburtstag feiert. Wenn dann der Zoch über den Rhein und die Deutzer Brücke führt, werde "symbolisch die Brücke zwischen den linksrheinischen und den rechtsrheinischen Jecken" geschlagen, strahlt Kirsch.
Alles rund um den Karneval in Köln
Aufstellung am Tanzbrunnen
Der Aufstellbereich für die Prunk- und Persiflagewagen sowie die vielen Tausend Teilnehmer des Zuges wird dann im und rund um den Tanzbrunnen sein. Das Areal mit seiner großen Fläche am Sternenzelt sowie dem angrenzenden Theater und den Rheinterrassen ist logistisch bestens aufgestellt, sichert Kölnkongress-Geschäftsführer Bernhard Conin zu. Viel Platz für Jecke, Verpflegung, Toiletten - alles sei bereit für den Rosenmontagszug 2023. "Im Tanzbrunnen können wir unseren Teilnehmern ein ganzheitliches Erlebnis bieten", bekräftigt der Zugleiter.
Darauf angesprochen, ob der geänderte Zugweg der Jubiläumspremiere auch im Folgejahr 2024 fortgeführt werden kann, zuckt Kirsch mit den Schultern: "Es wäre schön, wenn man dies beibehalten könnte", gibt sich der Zugleiter äußerst diplomatisch, ohne sich festlegen zu müssen. Zunnächst stehe ja schließlich der Rosenmontagszug 2022 an. Und der verlange seine ganze Kraft. Denn der Zoch der Session 2022 sei, so beteuert Kirsch, "der Zug, um aus der Coronadepression herauszufinden". (Foto: Helmut Löwe)