Kölns Rosenmontagszug 2021 war extrem außergewöhnlich - und extrem begeisternd: Ein Miniaturzoch ließ den Jecken vor Staunen den Mund offenstehen und war "Balsam für die kölsche Seele".
Der wohl außergewöhnlichste Rosenmontagszug Kölns zog in der Karnevalssession 2021 durch Kölns Straßen - durch Kölns Straßen in klein. Der Coronapandemie geschuldet inszenierte das Festkomitee gemeinsam mit dem Hänneschen-Theater einen Miniaturumzug mit Jecken und Wagen im Stockpuppenformat. Zu sehen gab es den Poppezoch im TV. Und er begeisterte Kölns Jecke vor den Bildschirmen durch und durch.
"Es war so toll", "ich hatte Tränen in den Augen", "es war der Hammer", "das war der schönste Rosenmontagszug, den ich je gesehen hab" - so jubelten Kölns Narren in den sozialen Medien. Und sie überschütteten die Poppezochmacher rund um Zugleiter Holger Kirsch mit Lob: "Ich war total beseelt", so gestand Kirsch seine Reaktion auf hunderte von überschwänglichen Whatsapp-Nachrichten und E-Mails begeisterter Jecke. "Der Zoch war wohl Balsam für die kölsche Seele.”, formulierte er treffend im Rückblick auf den Sessionshöhepunkt.
Mehr als Prunk und Glanz
Kaum weniger zufrieden war das Dreigestirn.Und das, obwohl die vergangene Session weitgehend kontaktlos ablief, nur wenig bis gar keine Nähe zu den Jecken zuließ. Durch die wenigen direkten Begegnungen, die überwiegend sozialen Charakter gehabt hätten, sei jedoch deutlich geworden, dass Karneval "mehr ist als Prunk und Glanz", sagte Prinz Sven I..
Ihm, Bauer Gereon und Jungfrau Gerdemie geht es am Ende der seltsamsten Session aller Zeiten so wie ganz, ganz vielen Kölner Narren: sie sehnen sich nach nächstem Jahr, welches dann hoffentlich eine Session mit Arm-in-Arm-Schunkeln, mit bützen, mit feiern - einfach mit allem Pipapo zulässt. (Foto: Steffie Wunderl)