Woher kommt die Tradition des Martinsgans-Essens?
Traditionell landet um den 11. November herum eine Martinsgans auf dem Esstisch. koeln.de gibt Auskunft, woher der Brauch kommt.
Der Legende nach teilte vor über 1.600 Jahren ein römischer Soldat an einem kalten Wintertag seinen Mantel mit einem Bettler und rettete ihn so vor dem Tod. Seither steht seine Tat für Barmherzigkeit und Nächstenliebe. Die Rede ist von Sankt Martin, der spätere dritte Bischof von Tours, zu dessen Andenken jeweils im November Martinszüge stattfinden.
Ein weiterer Brauch, der neben den Martinszügen an Sankt Martin erinnern soll, ist das Martinsgansessen, das traditionell am 11. November zelebriert wird. So soll Martin von Tours sich aus Bescheidenheit in einem Gänsestall versteckt haben, als er zum Bischof geweiht werden sollte. Das laute Geschnatter der Gänse verriet jedoch seinen Aufenthaltsort und er wurde entdeckt. Seit diesem Tag gilt Bischof Martin von Tours als Schutzpatron der Gänsezucht, sein Ehrentag ist der 11. November.
Rezept: Martinsgans mit fruchtiger Kloßfüllung
Pacht in Naturalien
Eine andere Herkunft des Brauches wird darin gesehen, dass am 11. November die 40-tägige vorweihnachtliche Fastenzeit beginnt, in der fettes Essen tabu ist. Überdies war der 11. November früher jener Termin, an dem die Bauern ihren Lehnherren die fällige Pacht zahlen mussten. Da im Mittelalter sehr oft Naturalien das Geld ersetzten, beglichen die Schuldner in vielen Fällen ihre Pacht mit einer Gans.
Traditionell verspeist man heute die Gans mit Rotkohl und Semmel- oder Kartoffelklößen sowie einer Füllung, die von Region zu Region variiert. (Foto. imago imagees/Panthermedia)