Von einer Schlosserei zu einer deutschlandweit bekannten Konzerthalle: das ist die Live Music Hall. Die Halle im Kölner Stadtteil Ehrenfeld feiert im Jahr 2015 ihren 25 Geburtstag. koeln.de sagt herzlichen Glückwunsch.
Die Live Music Hall, Konzerthalle im Kölner Stadtteil Ehrenfeld und unter Konzertfreunden kurz LMH genannt, ist auch über Köln hinaus sehr, sehr bekannt. Ja, jeder kennt sie, aber keiner glaubt so recht, dass die LMH nun schon ein Vierteljahrhundert alt ist: Denn die Live Music Hall feiert im Jahre 2015 ihren 25. Geburtstag. Und dabei fing alles mit einer schäbigen Industriehalle in der Lichtstraße an.
Betreiber Micki Pick, der zusammen mit Daniel Czichopad und Georg Schmitz-Behrenz (im Foto v.l.n.r.) die Halle betreibt, erinnert sich noch gut an die Geburtsstunde: Er, der aus der Musikbranche kommt, war 1990 auf der Suche nach einer Halle, um Konzerte veranstalten zu können. Im Ehrenfelder Gewerbegebiet fiel ihm eine furchtbar hässliche Industriehalle auf. Als er aber erfuhr, dass diese, eine ehemalige Schlosserei, bereits über eine Lärmdämmung verfügte, griff er zu. Tja, und so wurde aus einer Schlosserei einer der bekanntesten Konzertorte Deutschlands. Ach ja, der Geburtstag der LMH ist der 5. März.
Tausende Bands sind schon in der Live Music Hall aufgetreten. Nachwuchsmusiker und Weltstars - diese schon dann, als sie auf der untersten Stufe ihrer Karrieleieter standen, nur bei Kennern der Musikszene bekannt waren: Die Toten Hosen, Rammstein, die Fanta 4 oder Seeed spielten vor 1.500 Fans in Ehrenfeld. Heute füllen sie riesige Stadien in Deutschland mit 30.000, 40.000 und mehr Zuschauern. Aber auch internationale Bands großen Kalibers machten Station in der "kleinen" LMH: Pearl Jam, Prince, Oasis, Kanye West, oder Bruno Mars standen dort auf der Bühne.
Nirvana für schlappe 500 DM
An ein Ereignis erinnert sich Pick besonders gerne: Es war im Jahre 1993, das Festival Monsters of Spex. Den Opener sollte eine unbekannte amerikanische Band machen, für schlappe 500 DM Gage. Die Jungs kamen zu spät, hatten kein Schlagzeug dabei und waren auch sonst recht planlos. Und was kam dann? Keine sechs Wochen später kassierten Nirvana, und um genau jene handelte es sich nämlich, Gagen von 100.000 DM und das von ihnen "erfundene" Genre, der Grunge, trat seinen Siegeszug an.
Solche Rückblicke sind Pick, Schmitz-Behrenz und Czichopad zwar immer mal wieder nette Plaudereien wert, doch geht ihr Blick nach vorne. Denn die Live Music Hall darf sich nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen. So wundert es nicht, dass sich die drei immer wieder auf neue Künstler freuen, neue Bands für neue Konzerte an Land ziehen, neue Partys schmeißen oder Altbewährtem einen neuen Anstrich verpassen. Wie der Kickzone: das große Elektrofestival, früher elektrolastiges Gegenstück zur Popkomm und im Jahre 2000 letzmals veranstaltet, kehrt zurück. Am 22. August hallen digitale Klänge durchs Stadionbad in Müngersdorf.
Im Geburtstagsjahr der Live Music Hall haben ihre Macher allerdings auch einige spannende Konzerte im Programm: So wie das der schwedischen Melodic-Hardcoregrößen Millencolin [Tickets], die am 5. Mai auftreten. Der August wartet mit einem fetten Rockdoppelpack auf: Rob Zombie [Tickets], der Rocker mit Horrorattitüde am 3. und Black Label Society [Tickets], die Band des früheren Ozzy-Gitarristen und Songschreibers Zakk Wylde, am 4. August. Rap und Pop aus jungem Munde gibt es auch: am 10. Oktober mit Kayef [Tickets]. (Foto: Helmut Löwe)