"Wir werden mit großer Tatkraft und Energie die Umsetzung und den Bau vorantreiben", versprach OB Jürgen Roters, als die Entscheidung am Sonntag der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Der Einsturz des Archivs im März 2009 habe zu einem tiefen Bruch im Selbstwertgefühl der Stadt geführt, nun müsse die Wiedergutmachung so schnell wie möglich geschehen.
Der Neubau soll entlang des Eifelwalls zwischen Luxemburger Straße und der Eisenbahnlinie entstehen. Die Ausschreibung sah eine Bruttogeschossfläche von 30.400 Quadratmetern vor, wovon die Kunst- und Museumsbibliothek ein gutes Drittel erhalten soll. Der Siegerentwurf sieht auf einem rechteckigen Grundriss von ca. 100 x 40 Metern einen viergeschossige Bau vor. Zwischen zwei Innenhöfen erhebt sich die siebengeschossige „Schatztruhe“, das Magazin für die historischen Dokumente aus der Stadtgeschichte.
Besonders dieser „Bau im Bau“ überzeugte die Jury. Er erlaubt ein getrenntes Klimasystem und besondere Sicherheitsmaßnahmen gegen Feuer und Wassereinbrüche. „Wir haben dann das sicherste Archiv in Europa“, so Kulturdezernent Georg Quander. In den vier Riegeln, die diesen Kernbau umgeben, werden die Verwaltungsbüros, Werkstätten und Lese- und Besucherräume untergebracht. Beide „Häuser“ sollen außerdem als Passivhäuser nach modernsten Erkenntnissen gebaut werden und so Energie sparen.
Die Fassade wird mit bronzefarbenem Metall verkleidet. „Zur Gestaltung der Eingangsseite an der Luxemburger Straße müssen wir allerdings noch einmal mit Felix und Sibylle Waechter sprechen“, sagte Baudezernent Streitberger. Da fehle ihm doch etwas das Repräsentative. Im Übrigen habe man sich bewusst für einen eher klassischen Bau entschieden, obwohl auch „Spektakuläres“ dabei gewesen sei.
86 Millionen Euro stehen für den Bau bereit. Streitberger geht von einer Planungszeit von ein bis anderthalb Jahren und einer Bauzeit von bis zu zwei Jahren aus. 2015 – so seine Hoffnung – könne das neue Archiv dann eröffnet werden.
Der 1. Preis ist mit einem Preisgeld von 62.000 Euro verbunden, 50.000 Euro gingen an das Madrider Architektenbüro Nieto Sobejano. Es war beim Wettbewerb für das neue Kölner Schauspiel ebenfalls auf dem 2. Platz gelandet. Insgesamt wurden 250.000 Euro Preisgelder verteilt, je 10.000 gingen fünf „Anerkennungen“. (js)
Modelle werden öffentlich ausgestellt
Alle Wettbewerbsarbeiten (Modelle, Ansichten, Pläne, Erläuterungen) werden vom 21. Juni bis 5. Juli 2011 im Kölner Rathaus, Spanischer Bau, Lichthof, ausgestellt und sind für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Öffnungszeiten sind: montags und mittwochs von 8 bis 16 Uhr, dienstags und freitags von 8 bis 18 Uhr, donnerstags von 8 bis 20 Uhr sowie samstags, sonntags und feiertags von 11 bis 18 Uhr. Die Ausstellungseröffnung nehmen am Dienstag, 21. Juni 2011, um 12.30 Uhr der Beigeordnete für Planen und Bauen, Bernd Streitberger, und der Beigeordnete für Kunst und Kultur, Professor Georg Quander, vor.