Zurzeit hängen knapp 300 Schlösser an dem Brückengeländer. Nach dem Einlenken der Bahn dürften nun viele weitere hinzukommen. "Wenn natürlich Tonnen von Schlössern hängen, müssen wir vielleicht doch was tun", sagte Kugelmann, der Schonfrist für die Liebesschlösser ankündigte "solange der Zaun aufrecht steht und die Schlösser weder auf die Gleise noch auf Spaziergänger oder Radfahrer fallen könnten".
Derweil untersuchen nun auch Forscher des Landschaftsverbandes Rheinland den neuen Brauch, der sich wohl von in Italien aus sehr schnell über die ganze Welt verbreitet hat. An der Milvischen Brücke in Rom haben angebrachte Schlösser sogar bereits eine Laterne zum Einsturz gebracht.
Die Kölnerin Natalja Hahn kennt den Brauch aus ihrer lettischen Heimatstadt Riga, wo frisch Vermählte seit Jahrzehnten ein Schloss auf einer Brücke nahe des Freiheitsdenkmals anbringen. "Die Paare werfen dann den Schlüssel ins Wasser, und der Bräutigam trägt die Braut anschließend über die Brücke", erzählt Hahn. "Aufgrund dieses Brauches werden meistens sehr, sehr kurze Brücken ausgewählt." Bleibt abzuwarten, ob dieser Teil des Brauches auch die 400 Meter lange Hohenzollernbrücke erreicht. (sar)