Durch die Missbrauchsfälle sei für Priester ein unbefangener Umgang mit Kindern schwer geworden, erklärte der Kölner Erzbischof. Alle Priester seien unter eine «Wolke des Verdachts geraten». «Mir haben junge Priester gesagt, wir machen keine Ferienarbeit mehr mit Kindern. Denn wenn uns dabei ein Kind zu nahe kommt - dann heißt es schnell, da ist etwas faul.» Andere Priester fragten sich, ob sie ihren Ministranten noch die Hand geben könnten. «Das ist eine wirklich teuflische Situation», sagte Meisner.
Entschieden verteidigte der Erzbischof den Zölibat. «Überzeugend gelebt ist der Zölibat immer noch der schlagendste Gottesbeweis», erklärte Meisner. Der Zölibat sei ein Stachel für die Gesellschaft. «Darum wundert es gar nicht, wie sehr sie dagegen anrennt. Bei einem Zölibatär muss man immer sagen: Entweder ist der verrückt, oder es gibt Gott.»