Mitarbeiter der Polizei Köln hatten sich zum Abschied eines pensionierten Kollegen etwas besonderes ausgedacht: Eine Aktion mit Blaulicht und Martinshorn, die für die Beteiligten ein böses Nachspiel hat.
Mit 17 Polizeimotorrädern, einem Sonderfahrzeug der Kölner Spezialeinheiten, einem Wasserwerfer sowie Blaulicht und Martinshorn sind die Beamten am Mittwochvormittag von Brühl in den Kreis Euskirchen gefahren, um dort einem langjährigen Kollegen zur Pensionierung eine Freude zu machen. Das Problem: Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, sei die Kolonnenfahrt nicht genehmigt gewesen.
Die Sache kam ans Licht, nachdem die Leiterin einer benachbarten Kita bei der Polizei in Euskirchen nachgefragt hatte, was es mit dem enormen und lautstarken Polizeiaufgebot auf sich habe.
Interne Ermittlungen wurden eingeleitet
Die Freude über die Abschiedsaktion ist jedenfalls getrübt, denn Kölns Polizeipräsident Uwe Jacob ordnete noch am Mittwochabend interne Ermittlungen gegen die Planer und Teilnehmer an, unter anderem wegen der missbräuclichen Nutzung dienstlicher Fahrzeuge.
Uwe Jacobs äußerte sich in einer Mitteilung der Polizei zu dem Vorfall: "Ich habe Verständnis dafür, dass beliebte Mitarbeiter nach über 40 Dienstjahren würdevoll verabschiedet werden. Derartige Aktionen können jedoch Konsequenzen für jeden Einzelnen, aber auch für die Behörde haben. Ich habe mich persönlich bei Landrat Ramers für die Aktion Kölner Polizisten in seinem Zuständigkeitsbereich entschuldigt. Im Rahmen eines Besuchs bei der Kita-Leitung haben wir uns ebenfalls entschuldigt und die "Karten auf den Tisch" gelegt".
Auch das Innenministerium sei über die öffentlichkeitswirksame Ausfahrt informiert worden. Die Ermittlungen dürften mindestens etwa 20 Beamte betreffen. Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung habe es bei dem Abschied nach ersten Erkenntnissen nicht gegeben. (dpa, jvs; Foto: imago images / localpic)