In Köln sind Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe von Montag an mit Bodycams in Bussen und Bahnen unterwegs. Bei einem einjährigen Pilotprojekt würden 20 Beschäftigte mit den kleinen Kameras ausgestattet, teilten die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) am Freitag mit.
"Wir setzen auf Bodycams, weil es damit gute Erfahrungen sowohl in unserer Branche als auch beispielsweise bei der Polizei gibt", sagte KVB-Vorstandsvorsitzende Stefanie Haaks.
Deutliche Zunahme von Angriffen
Unter anderem bei Kontrollen hätten die Mitarbeiter immer häufiger mit aggressiven Fahrgästen zu tun. Die Zahl der Angriffe, bei denen KVB-Mitarbeiter verletzt wurden, habe deutlich zugenommen.
Während es 2019 aus diesen Gründen noch rund 230 Ausfalltage gegeben habe, seien es 2020 bereits 580 gewesen. Die Bodycams sollen in brenzligen Situationen deeskalierend wirken. Zudem sollen die Aufnahmen bei der Beweissicherung helfen.
Der Einsatz der Körperkameras sei laut KVB in Situationen möglich, in denen eine Person aggressives Verhalten zeigt, es zu verbalen Beleidigungen oder körperlichen Auseinandersetzungen kommt.
Einsatz nur bei aggressivem Verhalten
Dabei betont die KVB, dass die Bodycam nur dann aktiviert werden dürfe, wenn ein entsprechender Vorfall stattfindet oder zu erwarten ist. Die Zielperson werde vor dem Einschalten der Kamera auf die Aufnahme hingewiesen. Ein Dauerbetrieb der Kamera sei unzulässig. Außerdem seien die Aufnahmen ohne Ton und werden verschlüsselt aufbewahrt.
Nach Ende des Pilotprojekts soll dann zusammen mit den städtischen Gremien über einen weiteren Einsatz von Bodycams entschieden werden.(dpa/KVB Presse/lm/Foto: KVB/Christoph Seelbach)