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Durchs alte Köln

TimeRide in die 20er Jahre: "ein ergreifendes Erlebnis"

Ein Jahr lang war die Zeitreise-Attraktion TimeRide am Alter Markt wegen Corona geschlossen, seit Samstag ist sie wieder geöffnet. Die Macher haben die Zeit genutzt, um mit modernster Virtual-Reality-Technik eine völlig neue Zeitreise zu konzipieren, die ins Köln des Jahres 1926 führt. Das Ergebnis ist sehr beeindruckend.

Von Tobias Gonscherowski

"Die Zeitreise ist sehr gelungen. Für mich war sie ein ergreifendes Erlebnis", sagt Ludwig Sebus bei der Vorstellung der neuen Attraktion von TimeRide, bei der er auch als Erzähler mitwirkt. Die 1925 geborene Kölsche Ikone des Karnevals, die sich seit 70 Jahren auch als Krätzchensänger, Komponist und Songtexter großer Beliebtheit in der Domstadt erfreut, kann Vergleiche aus eigener Erfahrung anstellen.

"Es ist authentisch gelungen, den Alltag im Köln der Zwanzigerjahre aufzufangen mit Pferdefuhrwerken und dem langsamen Verkehr. Ich war beeindruckt vom Anblick des alten Opernhauses, des Hahnentors. Es ist so gelungen, dass ich mich sogar daran erinnern konnte, wie es damals gerochen hat."

Besonders charmant fallen diese Erinnerungen an den Geruch von früher allerdings nicht aus. "Es waren Rußpartikel in der Luft, die Luft fühlte sich kleiner an. Es stank nach Misthaufen. In einigen Höfen standen Holzklos mit sieben Boxen", lacht Sebus. Doch auch das gehörte zum Alltag einer Großstadt mit schon damals über 700.000 Einwohnern.

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Man könnte den Erzählungen des trotz seiner bald 96 Lebensjahre immer noch sehr rüstigen Senioren stundenlang zuhören. Doch wollte Ludwig Sebus seinen Mitstreitern keinesfalls die Show stehlen. Denn auch der Musiker Björn Heuser, der im Film den Straßenbahnfahrer "Pitter" darstellt, und die Schauspielerin Anne K. Müller als lebensfroher Hutmacherin Tessa hinterlassen einen starken Eindruck.

Wendepunkt der Stadtgeschichte

Die Zeitreise von TimeRide beginnt mit einem Besuch eines "Lichtspielhauses", in dem eine Wochenschau läuft, ähnlich derer, die damals tatsächlich gezeigt wurden. Wir tauchen ein in die Welt Kölns des Jahres 1926. Das Jahr markiert einen Wendepunkt der Kölner Stadtgeschichte.

Nach dem Abzug der britischen Besatzungstruppen und der zurückliegenden Pandemie der Spanischen Grippe breitete sich in der Kölner Bevölkerung eine schon lange nicht mehr gekannte Lebensfreude aus. Insbesondere die ersten improvisierten Karnevalsumzüge nach dem Krieg läuteten die Goldenen Zwanziger Jahre schließlich auch für Köln ein.

Nach dem Kinobesuch geht es weiter zur nächsten Erlebnisstation - einem Hutmacherladen. Mit viel Liebe zum Detail haben die Macher von TimeRide einen Verkaufsraum nachgebaut. Rund 140 Hüte für die Dame und den Herrn sowie Karnevalskappen für die Jecken sind zu sehen. Eine goldene Originalkasse aus dem Jahr 1909 steht auf der Theke, eine über 100 Jahre alte Singer Nähmaschine in der Ecke. Tessa erklärt die Feinheiten des Handwerks.

Danach steht der Höhepunkt des TimeRide-Besuchs auf dem Programm. Die Zeitreisenden besteigen den originalgetreuen Nachbau der ersten elektrischen Kölner Straßenbahn, um auf einer virtuellen Fahrt dem frisch gekürten Karnevalsprinzen eine von Tessa angefertigte Kappe noch gerade rechtzeitig zu überbringen.

Was heute nicht mehr da ist

Während die Kulisse der Tram als Konstante an die bisherige Zeitreise anknüpft, führt die neue Virtual-Reality-Tour die Gäste auf einer völlig anderen Route durch die Kölner Innenstadt. Auf dem Weg lassen sich im 360-Grad-Rundumblick ikonische Wahrzeichen des alten Kölns entdecken, die nach Kriegszerstörung und Wiederaufbau vielfach gänzlich verschwunden oder in ihrem heutigen Erscheinungsbild kaum noch wiederzuerkennen sind.

So feiern beispielsweise der alte Hauptbahnhof, das Schauspielhaus oder das von Konrad Adenauer geführte Rathaus ihre virtuelle Renaissance. Und auch der Kölner Dom und der historische Neumarkt faszinieren 1926 durch ein Umfeld, das mit den heutigen baulichen Strukturen kaum stärker kontrastieren könnte.

Der Aufwand für die Virtual-Reality-Tour war enorm. Zehn Monate lang arbeiteten 200 Mitarbeiter an dem 3-D-Werk. 1.200 Gebäude wurden nachkonstruiert, 3.500 sich bewegende Menschen in die Straßenszenerie integriert. Die Veränderungen des Stadtbildes im Vergleich zu heute sind beeindruckend. "Um nur eine Zahl zu nennen. Von den 1.200 Gebäuden von damals stehen heute nur noch 26", sagt Lisa Schulz, Produktdirektorin und Mitglied der Geschäftsleitung.

"Hommage an die Zuversicht"

"Das Projekt wurde gefördert von der Film- und Medienstiftung NRW und durch weitere Sponsoren und Unterstützer wie Diefenthal 1905, dem TÜV Rheinland, der Klosterfrau Group, Sion Kölsch und dem Förderprogramm Neustart Kultur", berichtet TimeRide-Gründer Jonas Rothe, dessen Unternehmen auch in Berlin, München, Frankfurt und Dresden Standorte wie in Köln betreibt.

"Mit dieser Hommage an die Zuversicht und den unbeugsamen Frohsinn der Kölner möchten wir auch unseren Besuchern Optimismus und Lebensfreude mit auf den Weg geben", meint Jonas Rothe. TimeRide ist geöffnet von Freitag bis Sonntag von 11 bis 19 Uhr (letzte Tour 18:20 Uhr). Eine Tour dauert 45 Minuten. Tickets gibt es auch online unter timeride.de/koeln zum Preis von 14,50 Euro bzw. ermäßigt für 12,50 Euro. (Foto: Tobias Gonscherowski)

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