Ein Jahr nach seiner Gründung hat der Klimarat Köln am Donnerstag, den Earth Day, seine Zwischenziele für 2030 und 2040 vorgestellt. Insgesamt sollen die Treibhausgas-Emissionen in sieben Sektoren stark reduziert werden.
Dazu gehören die Sektoren Energie, Gebäude, Industrie, Mobilität und Logistik sowie Ernährung und Konsum. „Als Klimarat geben wir einen positiven Ausblick und zeichnen attraktive Bilder, wie sich unsere Stadtgesellschaft, unser Wirtschaften, unsere Art mit Ressourcen umzugehen, unser Miteinander verändern werden“, so Dr. Harald Rau, Vorsitzender des Klimarates Köln.
Der Klimarat Köln ist ein beratendes Expertengremium mit zwölf Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Wohnungsbau, Zivilgesellschaft und Verwaltung. Er will die Entwicklung und Umsetzung einer Strategie zur Erreichung der Klimaneutralität in Köln steuern und unterstützen. Klimaneutralität bedeutet hierbei, keine Nettoemmissionen an Treibhausgasen (THG-Emissionen) mehr zu produzieren. So wird das Klima nicht beeinflusst.
Ambitionierte Zwischenziele für 2030 und 2040
Der Klimarat hat sich für Köln zwei Zwischenziele auf dem Weg zur Klimaneutralität gesetzt. Bis 2030 sollen die THG-Emissionen auf höchstens rund 6 Millionen Tonnen gesenkt werden. Die THG-Emissionen im Stadtgebiet von Köln betrugen im Referenzjahr 1990 das Doppelte an Tonnen CO2.
Außerdem ist bis 2040 das Ziel, die jährlichen THG-Emissionen auf höchstens 2 Tonnen pro Einwohner zu senken. 2015 betrugen die THG-Emissionen noch 9,4 Tonnen pro Kopf. Aktuell liegt Köln damit im Bundesdurchschnitt, allerdings 25 Prozent über dem EU-Durchschnitt und 100 Prozent über dem weltweiten Durchschnitt.
Maßnahmen von sechs Projektgruppen
Sechs Projektgruppen insgesamt erarbeiten konkrete Maßnahmen und Empfehlungen für Akteure in den jeweiligen Bereichen. Zusätzlich werden diese Arbeiten wissenschaftliche dokumentiert und begleitet. So ist ein Vorschlag, bis 2025 auf allen stadteigenen Gebäuden mit geeigneten Dächern Photovoltaik-Anlagen zu errichten.
Im Bereich Mobilität soll die E-Ladeinfrastruktur ausgeweitert werden, und die Projektgruppe Industrie lenkt ihren Fokus auf nachhaltige Produkte wie Energiespeicher und effiziente Motoren. Bei Ernährung und Konsum werden der Einsatz von regionalen Lebensmitteln für die Schul- und Kita-Verpflegung sowie nachhaltigeres Landwirtschaften als Maßnahmen besprochen.
Mitglieder der Projektgruppen kommen aus Unternehmen, Verbänden und der Stadtverwaltung. (lm/Foto: Heuser Kommunikation)