Der Niedergermanische Limes, der dem Rheinlauf zwischen Remagen und der Nordseeküste folgt, ist zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt worden. Damit bekommt Köln - nach dem Kölner Dom - bereits das zweite Weltkulturerbe, denn ein Teil des Limes liegt auf dem Kölner Stadtgebiet.
Drei Kölner Bodendenkmäler gehören dazu: das Praetorium in der Innenstadt, das Flottenkastell „Alteburg“ in Köln-Marienburg sowie das Kastell Divitia-Deutz rechtsrheinisch. Alle sind Zeugnisse der Ursprünge und Entwicklung der Stadt Köln.
Bedeutendste Denkmäler des Bundeslandes
Entlang der fast 400 Kilometer langen Flussgrenze des Niedergermanischen Limes reihten sich zahlreiche Kastelle, Wachttürme und Legionslager auf. Archäologische Überreste gibt es allein in Nordrhein-Westfalen in insgesamt 19 Kommunen, und diese gehören zu den bedeutendsten Denkmälern des Bundeslandes. Daraus entstanden sind bedeutende Städte und vielfältige Kulturlandschaften. Sie prägen die Region am Rhein noch heute und sind touristisch hochfrequentierte Orte.
Der Limes, die Außengrenze des römischen Imperiums, ist das größte lineare Bodendenkmal in Europa. Hadrianswall und Antoninuswall in Großbritannien sowie der Obergermanisch-Raetische Limes in Deutschland sind bereits Teil der 1987 anerkannten transnationalen UNESCO-Welterbestätte „Grenzen des Römischen Reiches“.
Henriette Reker stolz über Auszeichnung
Oberbürgermeisterin Henriette Reker: „Es erfüllt mich mit Stolz, denn ich bin mir der herausragenden Bedeutung unseres antiken Erbes entlang des Rheins bewusst. Gerade in einer pulsierenden Millionenstadt wie Köln gilt es, die Erinnerung an die römischen Ursprünge aufrechtzuerhalten und deren Zeugnisse dauerhaft zu bewahren. Dabei wird diese Auszeichnung durch die UNESCO helfen.“
Professor Dr. Marcus Trier, Direktor des Römisch-Germanischen Museums der Stadt Köln: „Die Eintragung des Niedergermanischen Limes markiert zweifellos einen Meilenstein für die Archäologie und Kulturgeschichte Kölns, das nun – neben der Hohen Domkirche – weitere Geschichtszeugnisse ersten Ranges beheimatet.“
Die Bewerbung um den UNESCO-Welterbestatus war ein gemeinsames Vorhaben der Niederlande und der Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Die Bewerbungsunterlagen waren im Januar 2020 beim World Heritage Center der UNESCO in Paris eingereicht worden. (Quelle: Stadt Köln/lm/Foto: Stadt Köln)