Im schwarzen Anzug mäht sich Ralf Witthaus seit Montag einmal quer durch den Kölner Grüngürtel. In seiner dreiwöchigen Aktion "Bundesrasenschau" zieht der Kölner Künstler einen drei Meter breiten Streifen in die größte städtische Grünfläche.
Üblicherweise haben Gartenarbeiter keinen schwarzen Anzug und ein weißes Hemd an, wenn sie mit dem Rasenmäher übers Grün knattern. Ralf Witthaus dagegen schon. Der in Köln lebende Künstler aus Bad Oeynhausen hat Rasenmähen zur Kunstform erhoben. Und seit Montag bringt er seine Kunst als "Bundesrasenschau" in den Kölner Grüngürtel: Witthaus zieht mit Mäher und Rasentrimmer einen drei Meter breiten Weg durch den gesamten Inneren Grüngürtel.
Drei Wochen lang werden Witthaus und 13 ehrenamtliche Mitarbeiter den Rasen Meter um Meter stutzen. Montag wird um 12 Uhr Mittags der Mäher angeworfen und die ersten 200 Meter im Rheinpark in Angriff genommen. Im Uhrzeigersinn mähen sich Witthaus und seine Helfer anschließend bis Anfang Oktober voran. Mit seiner Aktion will Witthaus die Größe und Einzigartigkeit der Kölner Grünanlage verdeutlichen: "Der Innere Grüngürtel liegt wahrnehmungstechnisch in einem Dornröschenschlaf", so Witthaus.
Das so entstehende sieben Kilometer lange Kunstwerk ist allerdings nichts für die Ewigkeit: Denn peu à peu wächst der Rasen wieder nach, so dass zum Ende der "Bundesrasenschau" hin der Anfang des Streifens nicht mehr zu sehen ist. Die 89.500 Euro teure Kunstaktion wird vom Kulturamt der Stadt Köln, dem Landschaftsverband Rheinland und dem Automobilhersteller Ford unterstützt.
Mehr zur Bundesrasenschau unter www.bundesrasenschau.info