Ab dem 7. November können Besucher des Kölner Stadtmuseums die Nachbildung des bombenzerstörten Köln im Jahr 1945 bestaunen – als Teil der Ausstellung „Köln 1945: Alltag in Trümmern“. Die Leihgabe aus Stockholm ist erst vor wenigen Tagen in der Domstadt eingetroffen.
5 mal 5 Meter groß ist das Modell im Maßstab 1:200, als Vorlage dienten Luftaufnahmen der Alliierten. Gebaut wurde sie als „Kulisse“ für den Film „Über die Unendlichkeit“ des schwedischen Regisseurs Roy Andersson. Fast zwei Monate dauerte das – ganze zwei Minuten lang ist die Szene im Film, in der ein Liebespaar über die zerstörte Stadt fliegt.
Eigentlich sollte die Geschichte in Dresden spielen, doch der Kölner Dom hatte für den Filmemacher den besseren Wiedererkennungseffekt. Er steht als unübersehbaren Mittelpunkt in der Ruinenlandschaft. Äußerst detailreich sind vor allem Innen- und Altstadt. Die Nordseite des Doms dagegen ist „unfertig“ offen, auch der Hauptbahnhof fehlt. Er war für das Modell nicht nötig – im Film verschwindet alles im Nebel, was nördlich des Doms steht im Nebel. Markant dagegen die Teile von Hohenzollern- und Deutzer Brücke, die aus dem Rhein ragen. Oder die zerbombte Markthalle, an deren Stelle heute das Maritim-Hotel steht.
Für die Ausstellung im Stadtmuseum wird noch einmal das Erdgeschoss des Zeughauses reaktiviert. Es ist nach einem Wasserschaden seit 2017 geschlossen. Hier wird das Modell stehen, das erst vor Kurzem in Köln eingetroffen ist.
In der benachbarten Alten Wache sind dann bis historische Dokumente aus drei Nachkriegsjahren zu sehen sind. (Text + Fotos: js)