«Ähnlich wie einst die Nationalsozialisten im einzelnen Menschen primär nur den Träger des Erbgutes seiner Rasse sahen, definiert auch der Vorreiter der neuen Gottlosen, der Engländer Richard Dawkins, den Menschen als 'Verpackung der allein wichtigen Gene', deren Erhaltung der vorrangige Zweck unseres Daseins sei», sagte Meisner laut Manuskript.
Der britische Evolutionstheoretiker gilt als einer der profiliertesten Religionskritiker. Der Bestsellerautor wurde in der Vergangenheit mehrfach mit renommierten Preisen ausgezeichnet. Meisner hatte in der Vergangenheit mit seinen Nazi-Vergleichen mehrfach eine Welle der Empörung ausgelöst. So zog er Parallelen zwischen Abtreibungen und dem Holocaust. Religionsferne Kultur nannte er «entartet».
Bei seiner Predigt an Allerheiligen sagte der Kölner Kardinal laut Redemanuskript, «der vom Menschen selbst geschaffene Mensch trete nicht mehr als ein Geschenk des Schöpfers in die Welt, sondern als ein Produkt unseres Machens, das nach selbst gewählten Bedürfnissen selektiert werden könne. Über diesem Menschen leuchte nicht mehr der Glanz der Gottesebenbildlichkeit, der ihm seine Würde und Unantastbarkeit gebe, sondern nur noch die Macht des menschlichen Könnens».
Meisner betonte: «Das System des Nationalsozialismus und des Kommunismus im vergangenen Jahrhundert hat uns gezeigt, wohin das führt: Nicht zu mehr Glück und Freiheit des Menschen, sondern an den Rand des Abgrunds, in letzter Konsequenz zur Abschaffung des Menschen. Dafür stehen die KZ's und Gulags.»