Es ist der älteste Steinquaderbau nördlich der Alpen. 1965 wurden die Reste des alten römischen Hafenturms durch Zufall bei den Ausschachtungen für ein Privathaus gefunden. Vor sieben Jahren wurde der Zugang geschlossen, der Fund "neu eingekleidet". Jetzt kann er wieder besichtigt werden - an diesem Wochenende bei freiem Eintritt.
Wohl ziemlich genau im Jahr 4 wurde der Turm gebaut. Das ergab die Untersuchung der 400 Eichenpfähle, auf denen er ruhte. Darüber gossen die Römer ein Betonfundament, darauf stand dann der auf eine Höhe von gut 20 Metern geschätzte Turm. Gemauert aus Tuffstein, der mit Schiffen über 80 Kilometer aus der Eifel geholt wurde. Die Steine liegen ohne Mörtel mit genau ausgehauenen Fugen übereinander. Geblieben sind keine sieben Meter.
Man vermutet, dass der Turm die südliche Hafeneinfahrt bewachte. Ein Gegenstück stand im Norden, beim Bau der Hohenzollernbrücke wurden die Überreste gesprengt. Keine 100 Jahre später wurde der Turm geschleift, wurde nun zum Eckpunkt der römischen Stadtmauer im Osten und Süden. Noch zu sehen ist ein Loch, durch das der Rhein bei Hochwasser hinter die Mauer strömen konnte, damit diese nicht durch einseitigen Druck zerbrach. Auch heute stehen Mauer und Turm noch im Grundwasser.
Was haben das „Ubier-Monument" und die Ubier gemeinsam? Nichts!
War das „ortsfeste Bodendenkmal" früher nur durch ein Garagentor zugänglich, lädt jetzt eine Glastür zum Besuch ein. Ein Treppenlift macht den Zugang in den Keller barrierefrei, die Wände wurden neu gestrichen, ein Glasgeländer gibt den Blick auf die römischen Gemäuer frei. Schließlich wurde ein neuer Notausgang gebaut. 800.000 Euro kostete das, die Hälfte davon steuerte die EU bei. Außerdem werden einige Fundstücke aus dem ganzen römischen Stadtgebiet ausgestellt.
Die Ubier haben im übrigen nichts mit der Mauer zu tun, der Name „Ubier-Monument" war ein Marketing-Einfall des damaligen Direktors des Römisch-Germanischen Museums. Der erhoffte sich damit, die Politik besser vom Erhalt des Fundes überzeugen zu können. Er hatte Erfolg. (Foto und Text: js)
So kommen Sie hin! Adresse: An der Malzmühle 1 (nahe Heumarkt, Altstadt-Süd), jeden 1. Donnerstag im Monat (Kölntag) 14 - 17 Uhr geöffnet. Am 5. und 6. März 11 - 17 Uhr bei freiem Eintritt.
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