Fotos, Videos, Malerei, Installationen, Skulptur, Aktionskunst – das breite Spektrum zeigt die sehr unterschiedlichen, immer aber beeindrucken Wege, sich mit dem Faschismus, seinen Verbrechen und den Folgen auseinanderzusetzen. Es sind Ingeborg Drews, Marcel Odenbach, Marita Maisey, Gunther Demnig, Jürgen Knabe, Ulrike Oeter, Sigmar Polke, Barbara Riege, Ralf Maria Koller, Julia Scher, Grigory Berstein, Rolf Steiner und Tanya Ury.
Letztere verbindet ein besonderes Schicksal mit Köln. Die Londonerin ist die Enkelin des Schriftstellers Alfred H. Unger, der – wie sein Bruder, der Kölner Theaterkritiker Wilhelm Unger – vor den Nazis nach England geflohen war. Nach dem Tod ihres Großvaters vermachte sie nach heftigen Diskussionen mit der Familie dessen Nachlass dem Kölner Stadtarchiv. Die Künstlerin verstand es als Geste der Versöhnung und des Vertrauens. Nach dem Einsturz des Archivs blieb von dem Erbe lediglich ein Koffer mit Drehbüchern, der irrtümlich an ihre Adresse geliefert wurde. In ihrem Video „Fury“ verliest sie vor dem Einsturzloch einen Unger-Text aus dem Jahr 1948 über Köln. (js)
„Kunst und Gedenken" - bis 26.6., NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln, EL-DE-Haus, Appellhofplatz 23-25, 50667 Köln, Tel. 02 21 / 22 12-63 32, E-Mail: nsdok@stadt-koeln.de, Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr 10-16 Uhr, Do 10-18 Uhr, Sa, So 11-16 Uhr, jeden ersten Donnerstag im
Monat bis 22 Uhr. Eintritt: 4,20/1,80 Euro.