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koeln.de

14 Kilometer

Dem "rostfreien" Esel auf der Spur

Dieses Mal führt die koeln.de-Wanderung mitten durchs Bergische Land. Durch Wald und Feld geht's 14 Kilometer durch wildromantische und intakte Landschaft, in der man die erholsame Atmosphäre genießt.

Die Wanderung im Überblick

Strecke
14 Kilometer
Dauer
4 Stunden
Start

Bechen St. Antonius Einsiedler
Odenthaler Str. 3
51515 Kürten

Den Startort im Stadtplan anzeigen

Route als GPX-Datei

Route als KML-Datei

Ohne ihren Esel fühlen sich die Bechener vermutlich unvollständig. Kaum jemals war ein Tier im Dorf den Leuten so geschwind ans Herz gewachsen wie den Bechenern ihr Esel, und dabei war er nur aus Gips und Drahtgeflecht. Das Prinzenpaar der „Bechener Assele“ hatte solch ein Wappentier gestiftet, doch böse Buben hatten der Figur aus Gips den spätestens seit Ringelnatz bekannten Stips gegeben – und seither ließ der Esel arg die Ohren hängen und war auch sonst ganz ramponiert.

Nun hätte man die Zukunft so wie die Vergangenheit in Bechen wohl auch ohne Esel meistern können, immerhin war Bechen als „Beche trans Rhenum“ schon seit 1175 urkundlich belegt. Aber schade war es schon, und deshalb musste schnell ein neuer Esel her, ein dauerhafter, sagen wir: aus Bronze. So griffen alle in die Tasche und hatten schließlich Geld genug zusammen für ein Denkmal für die Ewigkeit: rostfrei, knitterfest und pflegeleicht. Die feierliche Inthronisation des Grautiers wurde schier ein Volksfest, da standen alle Häuser leer bis auf das Bierzelt, und auch der Pfarrer in der Kirche, der sich ganz unverhofft sechshundert Hörern gegenübersah, gab zum Asinus sein Amen.

Wegbeschreibung

Ungerührt von alledem blieb nur der Esel, und der steht heute noch am Parkplatz und schaut mit Bronzeblick ein wenig melancholisch auf die Bundesstraße. Hier, gegenüber der Kirche St. Antonius Eremit, deren alte Schönheit durch den schlichtmodernen Ausbau noch hervorgehoben wird, beginnen wir den Weg, kreuzen den alten Heerweg der „Kölner Straße“ (B 506) und folgen neben der „Taverna Kalyva“ dem Andreaskreuz des „Bergischen Wegs“ des SGV „Zum Friedhof“, wie die Straße heißt (auch „A 2“). Jenseits des Friedhofs führt der Weg als Fußweg weiter und hinab, erreicht am „Spatzenfeld“ die „Raiffeisenstraße“ und bringt uns rasch zum Ortsrand, an die freie Flur. Am Ortsrand hinter dem gestreuten Querweg steht rechts ein steinernes Wegkreuz von 1873, das vom festem Glauben und der lockeren Orthographie seiner Stifter zeugt. Vorbei an umgebauten Wirtschaftsbauten, geht es in den Wald, im Hohlweg bergauf zwischen Buchen („X“). Vor der Kuppe stößt ein Fichtenwald von links an unseren Weg, dann geht es zwischen hohen Buchen schon wieder hinab („X“) und über einen Siefenlauf hinweg. Rechts geht es dann hinunter in die freie Flur, vorüber an der alten Hofstatt Durhaus.

Am Gittermast hinter dem nächsten Acker, wo links der „Breibacher Weg“ beginnt, verlassen wir den Wanderweg 29 mit dem Andreaskreuz („X“) und wenden uns nach rechts (Weg 9 mit Raute sowie „A 3“). Die Zeichen an der Eisenschranke weisen uns ins Tal. Es geht an einer Schutzhütte vorbei, zuletzt am Waldrand weiter, bis wir vor dem kleinen Weyerbach den Weg jenseits der Barriere nach links verfolgen, weiterhin den Zeichen auf der Spur, nun auch mit Weg 4 mit Winkel. So folgen wir dem Bach bis an die Weyermühle mit Teich und Mühlenhaus. Auf der Fahrstraße dahinter („Weyermühle“) bleiben wir noch einen guten halben Kilometer weiterhin am Bach. In Hove dann verlassen wir die beiden Wanderwege und folgen nun Weg „K“ nach links (auch „A 2“ und „A 5“), kommen über den Bach hinweg nach Hauserhof. Am Teich vorüber, gehen wir am letzten Einzelhof nach rechts und weiter mit denselben Zeichen, wieder an den Weyerbach heran, der hier zwischen Wald und Weideland verläuft.

Hinauf zur Jakobuskapelle

Bei den ersten, schönen Wohnhäusern von Dürscheid-Steeg verlässt uns der Weg „K“ nach links, um weiter Kürten zu umrunden, wir wenden uns nach rechts („Steeger Höhe“), erreichen so die Talstraße und folgen ihr nun rechts bis zur Kirche des St. Nikolaus. Hinter dem „Dürscheider Hof“ steigen wir rechts über Treppen hinauf mit „A 4“ und kommen auf das Sträßchen „Kirchberg“. Wir kommen längs der Linden an der Kirche und dem Pfarrhaus vorüber, ebenfalls von 1895, im Linksschwenk an der Schule, auch an der Feuerwehr, dann kreuzen wir den „Hover Weg“ und folgen weiter dem „Kirchberg“, am Friedhof entlang. Im letzten Linksschwenk, vor Haus 36, folgen wir dem Sträßchen „Zur Kapelle“ geradeaus („A 4“), nach einem Viertelkilometer links, bis wir auf der Höhe, die aus guten Gründen „Spitze“ heißt, die alte Jakobuskapelle erreichen.

Rechts geht es an die Kreuzung mit dem Gasthof „Zur Linde“ und dem „Ristorante Al numero uno“. Hier halten wir uns rechts und folgen der „Bechener Straße“, an der Shell-Tankstelle vorüber, gut 300 Meter bis weit in die Kurve hinein. Dort verlassen wir sie auf dem „N“ („A 4“, auch Raute) in Richtung Bölinghoven. Wir kommen durch den Flecken hindurch und steigen vor der Weide zwischen Wald und Weidezaun bergab nach links, wo wir im Fichtenwald dann weiter den Weg „N“ verfolgen. Unten auf dem asphaltierten Weg halten wir uns rechts („N“ und „A 6“) und kommen an die Hofstatt Oberthal. Hier finden wir am Weg ein Kreuz. Nun nehmen wir den gut markierten Weg nach rechts, und wo er sich nach etwa 50 Metern gabelt, halten wir uns links, durch Baumbestand hinauf und über eine große Wiese bis auf die Höhe mit dem Weiler Nussbaum und den hellen Ponys des „Fjordhofs Giesen“. Hier sind wir wieder auf der Bundesstraße vom Beginn, dem alten „Heerweg“, an den das Flurstück linkerhand mit seinem Namen heute noch erinnert: „Durchmarsch“.

Wildromantisches Quellgebiet

Keine 100 Meter folgen wir der „Alten Wipperfürther Straße“ links, schon mit dem Fahrweg „Kramerhof“, wo man vor lauter Doppelhäusern an der Höhenstraße keinen Hof mehr ahnt, halten wir uns rechts („N“, „K“ und „A 6“) und kommen bald ins Freie. Ehe der Weg nach etwas mehr als 500 Metern ein Buchenwaldstück mit einzelnen Häusern erreicht, weist das Zeichen „K“ nach rechts. Ein wenig kommen wir bergab auf eine Weide, folgen weiter den Zeichen „K“ und „N“ und „A 4“, bis wir wieder den Wald erreicht haben. Hinter einem Durchlass im Weidezaun erreichen wir das geschützte Quellgebiet des Scherfbachs. Rechts unter uns begleitet uns ein Siefen, die Landschaft wird, was man so gerne „wildromantisch“ nennt. Links auf dem Bergsporn, sagt die Karte, lag einmal die „Kramerburg“, und vorstellen, immerhin, lässt sich das leicht. Wo am Fuß des Bergs ein zweiter Siefenlauf hinzukommt, schwenkt unser Weg hinab und bringt uns auf einem Brückchen hinüber. Jenseits dieses Siefens erreichen wir am felsigen Sockel der Böschung einen breiteren Weg und folgen ihm nach rechts und lange geradeaus, das Bächlein neben uns zur Rechten. So erreichen wir die Straße.

 

Ihr folgen wir für 200 Meter nach links und gehen talwärts bis zur „Liesenberger Mühle“, alte Fachwerkfronten mit einem grauen Wohnhaus davor, wo uns Weg „N“ verlässt. Wir wandern rechts mit „K“ zum Haus hinüber und überqueren auf der Brücke mit dem Holzgeländer das Gewässer, das sich ein wenig unterhalb mit anderen zum Scherfbach vereinigt. Hier erreichen wir erneut das Naturschutzgebiet und wandern nun mit „K“ und einigen anderen halblinks hinauf. Der Aufstieg kostet Kraft, dafür bietet dann der Weg, als er noch in der Steigung scharf nach rechts schwenkt, schöne Blicke auf das Bergische. Der Weg bleibt auf dem Höhenrücken, wir folgen weiter den vertrauten Zeichen und kommen schließlich übers Feld nach Keffermich. Hier folgen wir dem Fahrweg „Kochsfeld“ und darauf der „Altenberger Straße“ zurück zum Esel und zum Ausgangspunkt. Das alte Höhendorf war immer schon, was man im Dartmoor „mother of the rivers“ nennt. Und von den vielen Bächen, die in seinen Mulden unterhalb entspringen, hat es auch den Namen: „Bechen“. (Foto: Michael Bengel)

Die Wanderung stammt auszugsweise aus:

Das Bergische Land – 33 Tippeltouren
mit GPS-Daten
Peter Squentz
256 Seiten, mit 240 farbigen Abbildungen und 34 Karten
12,0 x 20,5 cm, kartoniert

Erschienen im Bachem-Verlag, September 2005
14,95 Euro (ISBN: 3-7616-1497-7)

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