Die Gaststätte Max Stark im Kunibertsviertel genießt einen hohen Stellenwert. wegen ihrer Gemütlichkeit und vor allem wegen ihrer sehr hochwertigen Brauhausküche.
Der Abriss der mittelalterlichen Stadtmauer begann 1880 und zog sich über Jahre. Immerhin handelte es sich um die mächtigste Befestigung nördlich der Alpen, ein nie erobertes Bollwerk. Als letztes Stück verschwand 1895 der Abschnitt zwischen Eigelsteinund Kunibertstor. Wo Unter Kahlenhausen an die Mauer grenzte, also dort, wo man heute das Max Stark findet, war einer der Mauer-Rundbögen zu einer »Blauen Grotte« ausgestaltet: einem himmelblauen Arrangement mit Gottesmutter und Jesuskind.
Der historische Namensgeber des Max Stark wurde im Jahr 1902 geboren. Irgendwann in den 1930ern übernahm er die Gaststätte seines ebenfalls auf den Namen Max hörenden Vaters. Dem Vernehmen nach haben sich hier nicht zuletzt die Hobby-Fußballer des Eigelstein- und Kunibertsviertels zur dritten Halbzeit getroffen.

Dieser Artikel ist ein Auszug aus dem Buch "111 Kölner Kneipen, die man kennen muss" von Bernd Imgrund und Thilo Schmülgen (Fotos).
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Lieber kölsche Veedelkneipe als mediterrane Küche
Den Zweiten Weltkrieg überlebte nur ein Teil der Fassade des Hauses. Max Stark, selbst nicht Besitzer der Immobilie, drängte auf die Restaurierung, aber es dauerte bis zum Jahr 1953, ehe hier ein Notdach aufgezimmert wurde. Dieses hielt dann immerhin fünfundvierzig Jahre die Stellung, während der »Starkse Max« in den 1960ern abdankte. Rund drei Jahrzehnte führte hier fortan die Gastronomenfamilie Muscheid Regie, ehe Hussein Celik einzog. Fortan hieß die klassische Eckkneipe »Ephesus« und probte einen kölsch-türkisch-griechischen Brückenschlag – der allerdings nie richtig fluppte.
Das Max Stark ist heute eine florierende, brauhausartige Veedelskneipe mit Zulauf auch aus anderen Stadtteilen. Die große Kehrtwende setzte 1998 ein, als Neubesitzer Wolfgang Herrig das marode Haus abreißen und im originalen Stil samt historischer Fensteranordnung wieder aufbauen ließ. Auch eine Kneipe, so viel war klar, sollte im Parterre wieder einziehen. Und bei der Namenssuche, logisch, orientierte man sich ebenfalls am Altbewährten. (Foto: Brauerei Päffgen)
"Max Stark" im koeln.de-Gastronomieführer
Die Serie auf koeln.de: 111 Kölner Kneipen, die man kennen muss
Dieser Artikel ist ein Auszug aus dem Buch "111 Kölner Kneipen, die man kennen muss" von Bernd Imgrund (Text) und Thilo Schmülgen (Fotos), erschienen im Verlag Emons. Dieses Buch jetzt kaufen. Hier geht es zum Writer's Blog von Bernd Imgrund.