Optiker sind sehr viel mehr als nur Brillenverkäufer. Mit einer Zusatzqualifikation als Optometrist sind sie in der Lage, spezielle Untersuchungen, wie beispielsweise die Messung des Augeninnendruckes sowie die Betrachtung des Augenhintergrundes oder des gesamten visuellen Systems durchzuführen.
Welches Untersuchungsverfahren eingesetzt wird, entscheidet der Optometrist mit Hilfe einer Anamnese. Schon bei deinem ersten Besuch wird er dir gezielt Fragen stellen, um sich ein Bild von deinem aktuellen Gesundheitszustand und deiner Krankengeschichte zu machen. Im Rahmen dieser Anamnese befragt er dich also unter anderem nach Vorerkrankungen, bisherigen Augenbehandlungen, nach Vorbelastungen in deiner Familie, nach deinem Arbeits- und Freizeitumfeld sowie der Einnahme von Medikamenten oder Nahrungsergänzungsmitteln. Auch eine auffällige Kopf- und Körperhaltung kann ihm erste wichtige Hinweise geben. Nach der Beantwortung aller wichtigen Fragen gibt es unter anderem folgende Untersuchungsmethoden:
Screeningtests für deine Augen
Optometristische Screenings werden genutzt, um Hinweise auf eine Minderung deiner Sehleistung zu identifizieren. Dabei steht immer die Messung und Beurteilung der Sehfunktion als Ganzes im Vordergrund. Durch die Messung von Augeninnendruck und Gesichtsfeld oder dem Kontrast- und Farbsehen können Erkrankungen wir Grauer Star, Grüner Star, Farbsehschwächen, Netzhauterkrankungen und Minderungen der Sehleistung geprüft werden.
Für die Feststellung von Farbsehschwächen wie der Rot-Grün-Blindheit kommt beispielsweise ein Anomaloskop zum Einsatz: Durch einen Apparat, der einem Mikroskop ähnelt, siehst du zwei Halbkreise aus unterschiedlichen Farben. Deine Aufgabe wird es dann sein, die beiden Halbkreise mithilfe eines Rädchens farblich aneinander anzupassen. Dabei wird schnell deutlich, ob es dir schwer fällt, unterschiedliche Färbungen zu erkennen.
Und wenn der Optiker dich darum bittet, auf einen fixierten Punkt zu schauen und mitzuteilen, wann du am Rande deines Blickfeldes ein Blinken erkennen kannst, geht es darum, dein Gesichtsfeld zu messen. Die frühe Erkennung von Auffälligkeiten kann die Grundlage für eine erfolgreiche Behandlung sein. Zwar wird der Optometrist dich für eine genaue Diagnose an einen Augenarzt überweisen, aber auch er kann bereits Maßnahmen für ein besseres Sehen ergreifen.
Beurteilung des vorderen und hinteren Augenabschnittes
Als Routineuntersuchung überprüft der Optometrist die einzelnen Bestandteile deines vorderen Augenabschnittes; für die Anpassung von Kontaktlinsen ist diese Untersuchung sogar obligatorisch. Durch sie werden Veränderungen der Hornhaut, Bindehaut, Lederhaut und Linse sichtbar.
Für die Untersuchung des Augenhintergrundes werden deine Pupillen mit Augentropfen erweitert. Anschließend sieht sich der Optometrist mithilfe mehrerer Linsen deine Netzhaut in starker Vergrößerung an. Insbesondere für Menschen mit Diabetes, Bluthochdruck oder Arteriosklerose ist eine regelmäßige Untersuchung des Augenhintergrundes wichtig. Denn diese Krankheiten erhöhen das Risiko für Schäden an den Augen. Entdeckt der Optometrist bei diesen Untersuchungen Hinweise für mögliche Ursachen einer Minderung der Sehleistung, gehört die Diagnostik in die Hände eines Augenarztes. Dieser wird dann die Glaskörper, die Netzhaut und Sehnervköpfe genauestens untersuchen.
Die Kostenübernahme der Untersuchungen durch Krankenkassen ist nicht einheitlich geregelt. Deshalb solltest du im Vorfeld erfragen, welche Kosten im Einzelfall getragen werden.