Er sollte 2.366 Kölnerinnen und Kölnern 14 Tage lang Schutz bei einem Atomkrieg bieten. Doch zum Glück wurde er nie gebraucht. Seit vorigem Jahr ist der Schutzbunker in Kalk wieder zur Besichtigung freigegeben. Ab sofort ist auch ein virtueller Rundgang möglich.
1979 wurde der Atomschutzbunker in der KVB-U-Bahnhaltestelle Kalk-Post „eröffnet“, 2005 wurde er ungenutzt „geschlossen“. Später übernahm der Verein „Dokumentationsstätte Kalter Krieg“ (do-kk) die Schirmherrschaft, am „Tag des offenen Denkmals“ im letzten September konnte er erstmals wieder besichtigt werden. „Seitdem stehen die Menschen Schlange, wenn wir wieder einen Besuchstermin anbieten“, sagt Vereinsvorsitzender Robert Schwienbacher.
Bildergalerie: Im Kalker Atomschutzbunker
Da kommt ihm der virtuelle Rundgang als Appetitanreger mehr als Recht. Er ist ein Geschenk der Video- und Medienproduktionsfirma „domstadt.tv GmbH“. Für die ist das Projekt ein eindrucksvolles Referenzprodukt, möglich gemacht durch eine neue 3D-Kamera aus den USA. „Bislang brachte man dafür sechs Kameras, jetzt reicht eine, das macht es schneller, einfacher und preiswerter“, erklärt Firmenchef Guido Breunung.
Nächste Woche soll der Bunkerbesuch auf der „do-kk“-Homepage zu sehen sein. Wer nicht warten will, kann jetzt schon auf www.domstadt.tv/360grad-vr-ar/ nachsehen. Und zu Hause ist es auch nicht so ungemütlich und kalt wie vor Ort. Was noch fehlt: Das Fahrgeräusch der KVB-Straßenbahnen. (js)