Das Domdach sollte jeder Kölner und Nicht-Kölner einmal bestiegen haben. Der Weg nach oben ist zwar etwas mühsam, oben angelangt, wird man jedoch mit atemberaubenden Ausblicken belohnt. Dabei sind es nicht nur die schier endlos weit reichenden Kölnpanoramen in alle vier Himmelsrichtungen, die betören.
Man sollte auf jeden Fall schwindelfrei sein, wenn man das Dach des Doms besteigen will. Erste flaue Gefühle könnten nämlich bereits im Fahrstuhl entstehen, der die Besucher auf die Plattform in 45 Metern Höhe bringt. Der Aufzug, der an sich den Arbeitern und Restauratoren vorbehalten ist, ruckelt und rappelt gewaltig. Und auch das Gerüst aus Hohlstangen, an dem er aufgehängt ist, fördert nicht gerade das Vertrauen.
Oben angelangt, wird man jedoch mit atemberaubenden Ausblicken belohnt. Dabei sind es nicht nur die schier endlos weit reichenden Kölnpanoramen in alle vier Himmelsrichtungen, die betören. Viel eindrucksvoller noch ist das Gefühl, hier mitten im Meer jener Bögen und Streben und Zinnen zu stehen, die man vom Erdboden aus für unerreichbar hielt. Plötzlich werden sogar Kleinigkeiten sichtbar: die abgebrochene Spitze eines Türmchens, der gerade erneuerte Wasserspeier und die Pflanze, die sich dank eines angewehten Häufchens Erde in irgendeiner entlegenen Ritze festgesetzt hat.

Dieser Artikel ist ein Auszug aus dem Buch "111 Kölner Orte, die man gesehen haben muss" von Bernd Imgrund und Britta Schmitz (Fotos).
Dieses Buch jetzt bestellen
Extrem enge Pfade führen am Langhaus vorbei und um die Querhäuser herum, immer an der Brüstung entlang, hinter deren Aussparungen der Abgrund gähnt. Betritt man schließlich das Innere der Kathedrale, wird deutlich, dass sie in zwei gänzlich verschiedenen Bauphasen entstand – jener mittelalterlichen, die im 16. Jahrhundert abbrach, und der des 19. Jahrhunderts, die 1880 zur Vollendung des Bauwerks führte.
Der Dachstuhl, in dem man hier steht, wurde nicht aus Holz gefertigt, wie das vor fünfhundert Jahren noch der Fall gewesen wäre, sondern aus Stahl und Blei. Letzter Höhepunkt einer Domdach-Führung ist die Besteigung des aus den 1960er Jahren stammenden Vierungsturms mit seinen modernen Engelsfiguren. Oben auf dem Balkon erreicht man den höchsten Punkt des Ausflugs, der sich nur wenige Meter unterhalb der gegenüberliegenden Aussichtsplattform im Südturm befindet.
111 Kölner Orte, die man gesehn haben muss - das Beste aus Band 1 und 2
Dieser Artikel ist ein Auszug aus dem Buch "111 Kölner Orte, die man gesehen haben muss - Band 2" von Bernd Imgrund und (Fotos). Dieses Buch jetzt bestellen. Hier geht es zum Writer's Blog von Bernd Imgrund.
Weitere Informationen:
Turmbesteigung:
Öffnungszeiten:
November - Februar 9-16 Uhr
März - April, Oktober 9-17 Uhr
Mai - September 9-18 Uhr
Letzte Aufstiegsmöglichkeit jeweils 30 Min vor Schließung.
Eintrittspreise: Erwachsene 4 €, Familienkarte 8 €, Schüler, Studenten, Behinderte mit Ausweis 2 €
Eingang außen, rechts neben dem Haupteingang. Der Glockenstuhl ist an allen Sonn- und Feiertagen bis 12:30 Uhr geschlossen.
Führung über die Dächer des Kölner Doms
Führungen über das Dach des Kölner Doms bietet die Dombauhütte an. Termine und weiterführende Informationen erhalten Sie über das Internetangebot der Dombauhütte: www.domfuehrungen-koeln.de/Dach