Japanische Farbholzschnitte von Tsukioka Yoshitoshi
100 Ansichten des Mondes
Tickets: 9,50 Euro, ermäßigt 5,50 Euro
Ort: Museum für Ostasiatische Kunst
Ab dem 17. September 2021 präsentiert das Museum für Ostasiatische Kunst die "100 Ansichten des Mondes" von Tsukioka Yoshitoshi. Yoshitoshi war der letzte große Holzschnittkünstler in der Tradition des japanischen Ukiyo-e. Die Serie 100 Ansichten des Mondes gilt als seine größte Errungenschaft.
In ihr werden die Geschichte und Mythologie des alten Japan zum Leben erweckt. In allen hundert Drucken spielt der Mond eine zentrale Rolle - häufig ist er deutlich im Bild zu erkennen, manchmal wird auf ihn auch nur in den schönen Gedichten der Textkartuschen verwiesen.
Darstellung traditioneller japanischer Kultur
Yoshitoshi entwarf die Serie in einer Zeit großer gesellschaftlicher Umbrüche, die 1868 zur Wiederherstellung des japanischen Kaisertums in der Meiji-Periode (1868-1912) führten. Er interessierte sich für die neuen Entwicklungen der Meiji-Zeit, die zunehmend westliche Einflüsse mit sich brachten. Zugleich war er in Sorge, dass die Kultur und die Traditionen Japans der Modernisierung zum Opfer fallen könnten.
Deshalb entschied sich Yoshitoshi in seiner Serie 100 Ansichten des Mondes für die Darstellung der traditionellen japanischen Kultur, Folklore und Literatur, die zu dieser Zeit für viele nach wie vor einen hohen Stellenwert besaßen. Im Laufe der Jahre entwickelte er seinen eigenen Stil und schuf ein vielfältiges Werk, das durch emotionale Tiefe und fantasievollen Einfallsreichtum gekennzeichnet ist.
Von historischen Figuren zu mythologischen Kreaturen
Die Themen der Drucke reichen von historischen Figuren wie der Romanschriftstellerin und Hofdame Murasaki Shikibu aus der Heian-Periode (794-1185) und dem Samurai-Kriegsherren Takeda Shingen (1521-73) bis hin zu mythologischen Kreaturen sowie Szenen, die mit den japanischen Theaterformen Kabuki, Nō und Kyōgen in Verbindung stehen. Die Serie bezieht sich nicht nur auf die Literatur und Kultur der Heian-Zeit, sondern verweist auch auf die literarischen Traditionen Chinas, die einen großen Einfluss auf die kulturellen Entwicklungen des klassischen Japan hatten.
Neben den japanischen Farbholzschnitten aus dem Museum Nihon no hanga Amsterdam werden auch andere Objekte wie Hängerollen und Schreibkästen, Schwertzierrate und Stichblätter, Netsuke und Inrō aus der museumseigenen Sammlung gezeigt, die sich auf die japanische Mond-Kultur beziehen.
Quelle sowie weitere Informationen unter www.museenkoeln.de.
(zuletzt aktualisiert: 29. September 2021 - 8:56 Uhr)