13. Juni bis 17. September 2017
Gustav Seitz – Ein Denkmal für Käthe Kollwitz
Zum 150. Geburtstag von Käthe Kollwitz zeigt das Kölner Kollwitz-Museum auch die Entwicklung des bedeutendsten Denkmals für die Künstlerin: Das Kollwitz-Denkmal von Gustav Seitz am Prenzlauer Berg.
Das Kollwitz-Denkmal von Gustav Seitz ist seit 1961 auf dem Berliner Kollwitz-Platz am Prenzlauer Berg aufgestellt. Begleitet von Portraits und Selbstportraits der deutschen Künstlerin lädt das Käthe Kollwitz Museum dazu ein, die spannende Entwicklung des Denkmals anhand von Zeichnungen, Modellen und Werkstatt-Photographien nachzuvollziehen.
Das überlebensgroße Denkmal zeigt Kollwitz als alte sinnende Frau, sitzend, mit einer großen Zeichenmappe an ihrer Seite und einem Kohlestift in der in ihrem Schoß ruhenden Hand. Seitz entwickelt die Plastik von 1956 bis 1960 nach dem letzten lithographischen Selbstbildnis von Käthe Kollwitz aus dem Jahr 1938. Indem der Bildhauer die Künstlerin zitiert, bringt er den von ihr selbst vorgegebenen Typus zu einer neuen, einzigartigen Prägung. Seitz erschafft ein Bildnis ganz im Sinne der Portraitierten: ein Denkmal, das nach Allgemeingültigkeit strebt und auf offizielle Repräsentationsformen verzichtet - ohne Anspruch auf Romantisierung und Idealisierung.
Sein Denkmal ist Höhepunkt und Zäsur im Lebenswerk von Gustav Seitz. Als Student hatte er die Professorin Käthe Kollwitz noch selbst erlebt - für sein Kunstverständnis sowie für die Frage nach dem Menschenbild in seiner Zeit ist sie als Person und als Künstlerin von großer Bedeutung. Die Ausstellung in Zusammenarbeit mit der Gustav Seitz Stiftung dokumentiert die spannende Entwicklung der Bildfindung: von ersten Skizzen über technische Zeichnungen und Gipsmodelle bis hin zu unterschiedlichen, in Bronze gegossenen Versionen.
(zuletzt aktualisiert: 29. Juni 2017 - 12:38 Uhr)